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Mr. BadlandsDead can Dance sagt mir nur etwas vom Namen, die Musik kenne ich nicht. Mit welchem Album könnte man starten?
Das Konzert auf der Loreley war einfach nur magisch. Eine laue Sommernacht, ca. 3000 Besucher, dazu das tolle Ambiente des Felsens. Als Klaus Schulze zu spielen beginnt wird es einfach nur still im Publikum und als Lisa Gerrard in einer Kunstsprache mit einsteigt wähnt man sich auf einem anderen Planeten…Wirklich genial! Es gibt übrigens einen tollen Live Mitschnitt des Konzerts auf DVD, nennt sich „Rheingold“.
Kann ich mir vorstellen. „Rheingold“ habe ich schon länger im Auge, auch wenn mich die ersten Eindrücke (damals noch von „Farscape“) eher leicht verscheucht haben. Mich hat die Zusammenarbeit sehr neugierig gemacht, aber nach meiner flüchtigen Wahrnehmung war das keine Sternstunde, für beide nicht. Gerrard vibriert relativ fokuslos im leeren Raum und Schulze liefert dazu ein paar Klänge, die er schon tausenfach besser hinbekommen hat. Ich werde mir das jetzt aber noch mal genauer ansehen, Danke.
Bei DCD bin ich relativ vorbelastet, da es eine meiner, sagen wir, fünf liebsten Bands überhaupt ist. Ich finde jedes Album auf seine eigene Art und Weise faszinierend und hörenswert und kann derzeit schwer einschätzen, was Dich am meisten mitreißen würde. DCD begannen ja als Darkwave/Post-Punk Band, die Freunde von Bauhaus, Cocteau Twins oder Joy Division durchaus ansprechen könnte, wechselten aber relativ schnell ihre Gewänder. Es wurde immer sakraler, „Within the realm of a dying sun“ ist für mich etwa ein großes, sinnliches, unheimlich intensvies Meisterwerk, das man heute wohl ohne sich zu entblöden unter Gothic einordnen würde. Dieses Album ist düster, sehr romantisch, vermengt Klassik, mit Wave und den typischen arabischen Percussions, die für DCD immer typisch waren. Mit „Aion“ gab es dann ein Album, das zunehmend Anklang an Worldmusic und Ethno nimmt, zumindest dieses ist bei vielen Fans auch als Abstecher ins Mitteralter-Milieu verschrien. Die Sounds, die „Aion“ vorwegnimmt, wurden auf den folgenden beiden Alben weiter angereichert – es gibt Arrangements von schier grenzenloser Schönheit, ein Instrumentarium, das man so vielleicht nur bei dieser Band zu hören bekommt und zwei Stimmen, die unfassbar ergreifende Kontraste erzeugen. Wie gesagt: Ich liebe jedes ihrer acht Alben. Ich bin damals mit „The serpent’s egg“ eingestiegen und wollte danach jeden Ton dieser Band ausfindig machen. Vielleicht ist dieses Alben, das zwischen der schwarzmalerischen und der deutlich rhythmusbetonteren Seite der Band steht, ein guter Einstieg. Auch ihr aktuellestes Album, „Anastasis“, gibt einen guten Einblick.
Weitere Diskussionen dazu aber vielleicht in einem passenderen Thread.
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Hold on Magnolia to that great highway moon