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Harry RagPrinz Pi verband die Battleschiene aber schon immer mit weitergehenden Gedanken, auch beeinflusst durch Verschwörungstheorien und ähnliches. Das war ein stimmiges Konzept. Wie so viele Rapper machte er dann den Fehler, dass er „erwachsen“ werden und sich „musikalisch weiterentwickeln“ wollte. Jetzt ist er fast dort angekommen, wo er früher Gift und Galle spuckend das Schlachtfeld betreten hätte: Im Mainstream.
Texte wie „Laura“ tragen dazu bei. Weinerlich, pathosbeladen. Mit dem Prinz Pi von „Radiumreaktion“ hat das nichts mehr zu tun.
Klar, so Tracks wie „Keine Liebe“ und Ähnliches wirst Du auf den aktuellen Alben nicht finden. Ich finde aber dennoch, dass die Argumente nicht ganz greifen. Auf vielen Portalen wird derzeit der Sellout ausgerufen, wo doch gerade bei Prinz Pi, sowohl in Gesprächen, also auch in den Texten selbst, zu jeder Zeit spürbar wird, dass es sich hier um mehr als das Argument für den schnellen Rubel handelt und die Entwicklung, obgleich sicher nach Casper und anderen Wegbereitern, nicht aus heiterem Himmel, so aber doch stets authentisch ist – und dabei zu keiner Zeit die Wortgewalt, Vielfalt und Tiefe vermissen lässt, die Prinz Pi ausmacht. „Mainstream“, meinetwegen – ich sehe das allerdings weniger als Rückschritt im Sinne von bieder und seicht, als vielmehr darin begründet, dass sich eben dieses Massenpublikum in den letzten Jahren zunehmend für Hip Hop öffnet, der textlich, musikalisch, künstlerisch weit über das Schwachmatenensemble hinausgeht, das mit den üblichen Verdächtigen Ersguterjunge Berlinerkindel Zweischrittezurück in den letzten Jahren die ganze Stilrichtung in Mitleidenschaft ziehen sollte und eifrig Denkfaule dazu veranlasst, das alles per se doof und dumm und unwichtig zu finden. Mich freut die Entwicklung und ich finde an „Kompass ohne Norden“ und auch „Rebell ohne Grund“ gibt es eigentlich wenig auszusetzen.
Abgesehen davon: Erwachsen werden „wollen“? Der Pi ist erwachsen geworden und hat offensichtlich anerkannt, dass sich auch Betätigungsfelder, der Zorn, der dabei eingreift und genereller Umgang mit Kunst und Phrasen mit der Zeit verändert. Kautz ist nicht Kerry King – und das ist gut so.
Hotblack DesiatoHipHop für Leute die keinen HipHop mögen.
Ich liebe Hip Hop. Und Prinz Pi. Und nun? (sorry, ich finde solche Sätze immer reichlich nichtssagend).
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Hold on Magnolia to that great highway moon