BrundleflyYup, das ist sehr allgemein gehalten. Daher fielen uns allen auch unterschiedliche Tracks dazu ein. Ende der Neunziger traf obige Definition auf ziemlich viele Veröffentlichungen aus dem House-Sektor zu, da ging z.B. auch „Jumbo“ von Underworld als Deep House durch. Wie Flash schon schrieb, galt es ursprünglich für die Tracks aus Chicago und Detroit mit stärkeren Bezug auf frühere afroamerikanische Stile. Einige Scheiben, die auf dem New Yorker Label Nu Groove erschienen sind, würde ich dazu auch zählen:
Aphrodisiac – Song Of The Siren
Equation – I’ll Say A Prayer 4 U
Bobby Konders – The Poem
Bei deinen Links hört man noch gut die Wurzeln, doch ebenso, dass sich die Richtung in den Jahrzehnten danach auch weiterentwickelte. Um ehrlich zu sein, weiss ich gar nicht, wie Deep House aus Amerika im Hier und Jetzt klingt (hast du vielleicht ein paar Links?). Ob es immer noch Gemeinsamkeiten mit den Tracks aus den 80s und 90s hat, oder ob sich der Stil auch veränderte. Und ich glaube, dass mir von allen gehörten Liedern jene aus Mitteleuropa am meisten zusagen. Vielleicht liegt es auch daran, dass mir durch diese Deep House zugänglich gemacht wurde.
FlashDoch, es gibt noch weitere Merkmale. Zum Beispiel die an den Jazz angelehnten Akkord-Strukturen. Mit Melodien ist da nicht viel. Die werden meist durch Akkord-Komplexitaet und eine, sagen wir, loungige Dissonanz zerstoert. Wenn Vocals eingebaut wurden sind diese kurze Soul-Reminiszenzen. Klar hat sich das Genre weiterentwickelt, das kann man an den Beispielen hoeren die ich geposted habe. Das bezweifelt ja keiner. Aber einen gewissen Bezug auf die Urform muss es geben. Sonst verwaesserst Du den Begriff.
War nie meine Absicht, etwas zu verwässern und es sind alles nur momentane Eindrücke, die ich schreibe, aus einem noch sehr kleinen Fundus. Vielleicht seh ich das in ein paar Wochen oder Monaten ganz anders. Aber viele Deep House Tracks, die ich kenne und mir gefallen, sind so aufgenommen, dass ich nicht ständig an den Einfluss aus Jazz, Soul & Funk denken muss. Nur vereinzelt kommt dann dieses „Ah, jazzig“ oder „Yeah, Soul-Groove“. Für mich klingen die aktuellen Lieder, die ich u.a. gepostet habe, „weißer“ als jene von vor 20 Jahren.
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