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Ich habe den Eindruck, dass die Standpunkte hier gar nicht so weit auseinander sind. Dem Doktor möchte ich sehr dabei zustimmen, wenn es um das Fehlen konkreter Beispiele geht. Wilsons Stücke auf dem Raben sind ganz individuelle Songs. Da ist überhaupt nichts abgekupfert, eine Plagiatsdiskussion empfände ich als geradezu lächerlich.
Andererseits stellt sich Wilson bewusst in eine bestimmte musikalische Tradition, nämlich die des klassischen Progs. Und so gibt es natürlich vor allem soundmäßig Reminiszenzen, aber auch Bestandteile des musikalischen Materials bzw. bestimmte Strukturen lassen sich dieser Tradition zurechnen und entwickeln dadurch klare Anklänge an die Musiksprache anderer Gruppen.
Darin sehe ich alles andere als ein Problem, denn jeder einzelne Song ist ein ganz eigener, in sich selbst geschlossener und stimmiger Wurf. In den Songs ist die Handschrift Wilsons als individueller Künstler deutlichst zu hören, da gibt es nichts Schablonenhaftes.
„Luminol“ ist m.E. alles andere als eine King Crimson-Kopie, „The watchmaker“ hat natürlich Anklänge an die frühen Genesis, ist aber ein ganz eigenständiger Song. Das war’s dann auch fast schon.
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