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Hier mein Review von meiner eigenen Webseite:
Ich hatte eine ganze Weile mit dem Gedanken gespielt, diese Platte zum Album des Monats zu machen. Die Fans aber auch die Kritiker waren voll des Lobes und der Begeisterung. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen. Nun hab’ ich die Scheibe jetzt ein paar Mal gehört, laut über meine Anlage oder über Kopfhörer. Ich muss sagen, ein bisschen enttäuscht bin ich schon. Ja, man hört der Platte an, dass sich Wilson in letzter Zeit viel mit klassischem Prog Rock beschäftigt hat. Hat er doch einige Genre Klassiker für Re-issues remixed und remastert. Aber seine Platte hier hört sich dann doch nur wie müder Abklatsch an. Es tut mir Leid. Bei mir will sich keine Begeisterung einstellen. Ja, er kann komponieren, arrangieren und hat durchaus ein Gespür für die Besonderheiten des klassischen Prog. Und doch klingt seine neue Platte seltsam schematisch und wie am Reißbrett geplant. Vermutlich ist sie ja genau so entstanden. Gutes Handwerk, ja. Keine Überraschungen, keine Innovationen. Obgleich ich eigentlich ja gar nichts Neues erwarte, ist mir das hier dann doch zu wenig originell oder spontan. Ja, es gibt immer mal Momente, da denke ich, jetzt kommt was Besonderes, was Tolles. Und dann fällt Wilson gleich wieder in sein Schema zurück. Ich glaube, für mich muss es keinen Neo-Prog oder so was in der Art geben. Ich mochte Wilson ganz am Anfang seiner Entwicklung mit Porcupine Tree, als die Band noch mehr nach den frühen Pink Floyd klang. Und dann gab es so Momente in seiner Laufbahn, da ich immer wieder angenehm überrascht wurde. Auch bei seinem ersten Solo Album gab es solche Momente. Aber im Gegensatz zu den meisten Prog Fans schätze ich ja sowieso eher das jeweilige Frühwerk der klassischen Bands des Genres. Wilson bedient sich hier jedoch in erster Linie bei der mittleren Hochphase des Prog Rock der Siebziger Jahre. Damals hab ich ja längst schon wieder Pub Rock und Westcoast Rock gehört. Ich finde diese Platte hier nicht mal schlecht, ich finde sie einfach langweilig. Und ich muss sagen, von Steven Wilson hätte ich eigentlich mehr erwartet. Selbst das Titelstück, das mich beim ersten Hören noch beeindruckte, ist doch nur Schaumschlägerei. Prätentiös und nicht wirklich überzeugend. Schade eigentlich. Ich hätte diese Platte gerne gemocht. Es soll wohl nicht so sein. **1/2
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