Startseite › Foren › Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat › Aktuelle Platten › Steven Wilson – The Raven That Refused To Sing (And Other Stories) › Re: Steven Wilson – The Raven That Refused To Sing (And Other Stories)
dr.musicPinback, aber wie war denn das Konzert??
Eine berechtigte Frage. Also mir hat es sehr gut gefallen, die Zeit ging schnell vorüber.
Musikalisch wurde die Songs nahezu perfekt ohne groß zu improvisieren gespielt. Der Sound war gut, wobei ich persönlich das bei live-Konzerten mit Sicherheit nicht gut beurteilen kann. Mir gefällt vieles, wo andere schon wieder am Nörgeln sind. Ich freu mich einfach, Live dabei zu sein und schere mich selten um kleine Mängel. Hier war der Sound aber klar und deutlich, alle Instumente (bis auf die Flöte und Sax hin und wieder mal) deutlich zu hören.
Die Setlist war genau nach meinem Geschmack. Alle Songs von the Raven und sonst auch nur Stücke von den anderen Alben, die ich mag.
Wie aber war das Erlebnis? Zum einen muss ich erwähnen, dass es ein bestuhltes Konzert war. Das beeinflußte die Atmosphäre. Es herrschte eine ruhige und fast andächtige Stimmung. Nach den Songs wurde dann gejubelt und geklatscht oder davor, nachdem SW mal das Wort ans Volk gerichtet hatte.
Aber von der Stimmung her war’s kein Rockkonzert, eher eine musikalische Aufführung.
Dazu passte dann auch, dass es einige kleine audiovisuelle Spielereien gab. Zum einen wurden einige Toneffekte im Surround-Sound abgespielt (z.B. das Wolfsgeheul beim Holy Drinker), zum anderen durch einen zeitweise transparenten Vorhang vor der Bühne ein visueller Effekt erzeugt, indem sich die Band durch die Beleuchtung auf diesem Vorhang schemenhaft durch Schatten selbst projezierte und auf der Leinwand zusätzlich noch z.T. verstörende Bilder abgespielt wurden. Das erzeugte in Verbindung mit den Songs (am intensivsten bei The Watchmaker) eine sehr düstere Atmosphäre.
Als Fazit bleibt festzuhalten, dass es ein ungewöhnlicher Auftritt war, kein typisches Rockkonzert. Ich rechne es einfach mal der Bestuhlung und dem Kinomäßigem Saal zu, dass vom Publikum wenig Euphorie aufkam, aber viel Annerkennung. Musikalisch war es nämlich brilliant und das wird jeder genauso sehen, der dabei war. Steven Wilson hatte während des Konzertes auch mal eine interaktive Umfrage gestartet, ob wir denn mit der Bestuhlung zufrieden seien. Das Ergebnis auf Grund der Reaktionen war eindeutig, sodass er zugesagt hatte, bei der nächsten Tour noch mal mit seinem Agenten zu sprechen ob der Bestuhlung.
Aber in Ehrlich vermute ich mal, dass das schon so gewollt war, damit wir auch ja gut zuhören. Ohne das Sitzen wären die zwei Stunden auch deutlich anstrengender gewesen, also körperlich.