Startseite › Foren › Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat › Aktuelle Platten › My Bloody Valentine – MBV › Re: My Bloody Valentine – MBV
Pheebeezu creation: so kenne ich die geschichte auch.
zu frage 1: sie hatten anschließend einen vertrag bei island records. dort sollte ihr drittes album heraus kommen, doch die band hat eine halbe million pfund für aufnahmen verpulvert, die entweder wertlos waren oder es liefen nur studiokosten gänzlich ohne ergebnis auf. island hat darufhin die notbremse gezogen und die band aus dem vertrag entlasssen. frei nach der devise: lieber ein ende mit schrecken als…ihr kennt das…
ruiniert hätte das island vielleicht jetzt nicht direkt, aber offenbar sah man sich doch gezwungen einzuschreiten und dem treiben der band ein ende zu machen, bevor vielleicht doch noch ein existenzgefährdender schaden enstanden wäre.
Das stimmt wohl – ich wusste nicht, was du genau meinst.
zu frage 2: weder noch. welchen grund zur freude sollte es geben ? lustig ist das eigentlich auch nicht. es sollte nur die formulierung der aussage als nicht zu bierernst gemeint kennzeichnen…hat wohl nicht geklappt, scheint’s….sry dafür.
Kein Problem. Die Aussage war schwer zu deuten und ludt zu Missverständnissen ein.
Jan LustigerQuelle? Laut Mike McGonigals Loveless-Buch ist das ein Mythos. Zitat Shields aus dem Buch (S. 66 f.):
Kann ich dir jetzt nicht mehr sagen. Meine Recherchen stehen in dem Artikel.
Alles was Kevin Shields über Labels erzählt, sollte man mit allergrößter Vorsicht genießen, da sind einfach zu viele absurde Geschichten und offensichtliche Unwahrheiten darunter. Sicher, auch Allen McGee ist nicht komplett über jeden Zweifel erhaben.
Aber es ist ziemlich offensichtlich, das Shields das Potential besitzt, enorme Mengen Geld zu versenken, beispielsweise einen Vorschuss von 500.000 Pfund von Island Records. Wenn ich mir seine Aussagen oben ansehe, so stimmt einiges offensichtlich nicht.
Creation Records war kein gesundes Label. 1991 war der Brit-Pop-Boom noch nicht abzusehen. Creation hatte 1991 drei Großprojekte am Start: Screamadelica, Loveless und Bandwagonseque. Diese Situation hat das Label fast an den Abgrund geführt. Für McGee ist Shields der Hauptschuldige, der sich ja auch später für sein Verhalten entschuldigt hat.
Interessant auch, dass McGee nie wieder mit Shields zusammengearbeitet hat. Mit vielen anderen Bands hat McGee viele Jahre zusammengearbeitet. An einem großen Zerwürfnis kann kein Zweifel bestehen und das entzündete sich an den Kosten und an der Fertigstellung des Werks. McGee musste Shields zwingen, das Album fertigzustellen. Das will Shields natürlich heute nicht gerne hören.
Ich sehe die Aussagen von Shields oben als Versuch, seine Verantwortung zu begrenzen. Das ist auch legitim, aber wenn man sich das Zitat durchliest, dann stellt man für Shields ganz typische Widersprüche fest. Er macht die Sache am Geld fest, aber in Wirklichkeit war das eigentliche Problem, dass Shields sich weigerte, das Album zu veröffentlichen. Das war für McGee ein Riesenproblem, denn im schlimmsten Fall (des Nichterscheinens) hätte er die Gesamtsumme der Investition abschreiben müssen – das hätte in der Tat das Ende von Creation sein können, denn auch der Erfolg der anderen Projekte, insbesondere von Screamadelica, war ja nicht abzusehen.
Shields redet oben aus dem Bewusstsein, dass das Album tatsächlich erschienen ist. Das ist ebenfalls legitim, aber das war 1991 keineswegs klar. Über die Zahlen mag ich nicht spekulieren, weil ich keine unabhängigen Informationen habe. Aber es war sicher mehr als 20.000 Pfund, da würde ich Wetten eingehen. Aber auch 20.000 Pfund im Jahr 1991 sind für ein kleines Label eine Menge Geld. Dass die Band 160.000 Pfund einigen Geldes in das Projekt versenkt hat, halte ich in Abwesenheit anderer Belege für ein Märchen.
Und wenn er sagt, McGee habe ihm nie irgendwelche Zahlen gezeigt. Kein Wunder, er hat sie rausgeworfen.
Und bei welchem Label veröffentlichen MBV jetzt? Genau – bei keinem.
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.