Re: Heino – Mit freundlichen Grüßen (01.02. 2013)

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kritikersliebling

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motörwolfpinch hat Recht, davon ist fast alles falsch.
– Das fängt natürlich damit an, daß es schon sehr vermessen, ist, etwas bereits heute zum irgendwas des Jahres erklären zu wollen (obwohl, heute ist der 17. Februar des Jahres!!).
Meine Art des Humors. Leider.

Ein Zeigefinger ist das Album aber in der Tat, eine leere, hohle Geste eines Menschen, der eigentlich nicht in der Position ist, von anderen etwas einzufordern. Ist in etwa so, als versuche ausgerechnet die BILD, von der SZ seriösen Journalismus einzufordern, bloß weil in letzterer ein Schreibfehler zu finden war.

Dem Vergleich kann ich nicht folgen.

– Ich bin kein Schlagerfreund, aber Freddys Wir kannte selbst ich schon vor der Rote Rosen-LP. Davon abgesehen trennen die beiden Fälle (Wir/Junge) Welten. Die Hosen haben einen Song in ironischer Form gecovert, Heino hat aus einem Song alle Ironie entfernt und ihn in ein Stück abgrundtiefer Spießigkeit verwandelt.

Ich sehe das eher als weitere Überhöhung der Ärzte-Ironie und finde es urkomisch. Es könnte ja sein, dass jemand die Ironie bei den Ärzten gar nicht erkannt hat.

– Es braucht keinen Heino, um Nena der Banalität zu überführen, das schafft sie ganz allein. Die Frage ist nur, darf Pop nicht banal sein? (BTW: der Inhalt von Leuchttürmen ist nicht hohl, sondern der Turm.)

Ok. Nicht hohl sondern leer. Verzeihung.

– Soweit ich die Original kenne, ist keines der Lieder durch Heinos Aufnahme wirklich von diesem vereinnahmt worden. Meist wird nur relativ nah am Original entlang gewerkelt, und niemand käme auf die Idee, eine der Aufnahmen Heino zuzuordnen, wenn er die Stimme nicht erkennt. Cat Power hat Satisfaction von den Stones in ihrem Stil gecovert, sich den Song angeeignet. Dagegen klingt Heino eher nach Dorfkapelle, die in Bierzelten die Top100 spielt.

Ja, eben in Heino-Manier. Oder sollte er „Ein Kompliment“ von den Sportfreunden im Stil von Udo Jürgens covern? Mir gefällt Bierzelt, wenn es Bierzelt sein soll.

– Heinos Aufnahmen zeugen wohl nicht von Respekt vor den Originalen und den Künstlern. Dazu müßte er sie ja kennen. Davon abgesehen finde ich es sehr widersprüchlich, daß Heino je nach Bedarf die Originale entweder als hohl entlarvt oder aber ihnen Respekt zollt. Was denn nun?

Ja nichts mit was denn nun. Da sehe ich auch keinen Widerspruch. Es schließt sich nicht aus.

Ich hätte noch so viel zu sagen, muß aber langsam los Richtung Bahnhof. Evtl. später mehr (bei Interesse).
Ich schätze an Deinem Post auf jeden Fall die konstruktive Art, eine gepflegte Formulierung, fehlerfreie Rechtschreibung und Interpunktion. Das meine ich ernst. Allerdings können wir unsere Zeit besser verbringen, als über Heinos Coveralbum zu schreiben. Ich werde es jetzt mal wieder hören.

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Das fiel mir ein als ich ausstieg.