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Natürlich geht der Produktion von Mit freundlichen Grüßen jegliche Qualität ab, die in einem Rahmen von popkultureller Relevanz zu finden wäre. Natürlich klingt das wie oben beschrieben nach einer Bierzeltkapellenproduktion. Aber das ist etwas, das man der Platte nicht vorwerfen sollte. Heinos Inspiration/Intention war, wie er in dem SZ-Interview beschrieb, folgende:
Vor eineinhalb Jahren bin ich auf Schalke bei etwas aufgetreten, das ich als ‚modernes Schlagerfestival‘ bezeichnen würde, also Ballermann-Zeugs und so. Da sitzen 35 000 Leute im Publikum, und ich stehe mit meiner Band auf der Bühne. Und wissen Sie, was dann passiert? Die komplette Arena ruft auf einmal: ‚Außer Heino können alle nach Hause gehen!‘ Ganz spontaner Sprechchor. Also, das rührt einen doch! Da hatte ich das Gefühl: Jetzt tu ich mal was für die Leute.
Er wollte was für das Ballermann-Publikum machen und hat was für sie gemacht. Ich denke, diesen Anspruch hat er gut erfüllt. Das Problem ist nur, dass sich einige, die nicht zur Zielgruppe gehören (leider auch ein AW), berufen fühlten die Platte in einem Popkontext zu diskutieren. Und an diesem Ansatz scheitert das dann. Die Platte ist bestimmt ein Super-Schenkelklopfer für Dieter-Thomas Kuhn(den ich noch viel schlimmer finde als Heino!)-Fans. Und als solche ist ein großer Erfolg für Heino, den er sich auch verdient hat. Genau wie DTK aus Schlagern, die eigentlich einen gewissen Charme hatten, furchtbare Ballermann-Brüller gemacht hat, hat Heino jetzt auch die deutsche Rockgeneration der letzten beiden Jahrzehnte verballermannt.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue