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Hole das mal hier rüber:
soulpopeGestern Abend unserer sommerlicher Kulturausflug zu den „Festwochen der Alten Musik“ in Innsbruck :
Il Germanico
Opera seria in 3 Akten von NICOLA PORPORA, Libretto von Nicola Coluzzi
(Uraufführung: 1732, Rom)
Alessandro De Marchi (Musikalische Leitung)
Alexander Schulin (Regie)
Alfred Peter (Bühnenbild)
Micaela von Marcard (Dramaturgie)
Academia Montis Regalis (Orchester)Patricia Bardon (Germanico)
David Hansen (Arminio)
Klara Ek (Rosmonda)
Emilie Renard (Ersinda)
Carlo Allemano (Segeste)
Hagen Matzeit (Cecina)Ich ging mit gewissen Vorbehalten in diese Barockoper, denn es war eine Spielzeit von über 4 Stunden (!!) avisiert und im 1sten langen Akt schienen sich diese Erwartungen durch die Struktur aka das Aneinanderreihen von Recitativen und Arien (=da facto lauter Solovorträgen) zu bestätigen …. doch bereits auch zu diesem Zeitpunkt war ein wahres Fest der Stimmen im Gange und die Kapelle Academia Montis Regalis lief wie ein gut geölter Motor, wobei vor allem die beiden Theorbenspieler einen unglaublichen Groove entwickelten …. als sich dann ab dem 2ten Akt auch Duette, Unisonoeinlagen und zart-lyrische Sequenzen einstellten, entwickelte sich ein vereinnahmendes Barockmusikerlebnisz sondergleichen …. aus dem hervorragenden Gesangsensemble stachen (für mich) besonders Hagen Matzeit (Cecina), Emilie Renard (Ersinda) und Klara Ek (Rosmonda) hervor, obwohl selbstredend auch Patricia Bardon (Germanico) brillierte …. jedenfalls Glückwunsch an den musikalischen Leiter Alessandro De Marchi und die Innsbrucker Festtage der Alten Musik für das Wagnisz diese aufwendige Oper in dieser Form zur Aufführung zu bringen und damit (auch) mir Freude bereitet zu haben ….
Neid! Am Mittwoch gab es in der FAZ eine grosse Kritik von Jürgen Kesting, die nicht übel Lust machte, dabeizusein!
Hier, in Sachen Oper, gestern den ServusTV-Mitschnitt der neuen Inszenierung von Le nozze di Figaro angeschaut (Sven-Eric Bechtolf) bzw. mehr gehört als geschaut. Insgesamt für exzellent befunden, nachdem mich Annett Fritsch jüngst in Hanekes nicht völlig gelungener Inszenierung von „Così fan tutte“ nicht so ganz zu überzeugen vermochte, hat sie das in der Rolle der Gräfin wieder wettgemacht. Am besten fand ich insgesamt wohl aber die Männer, den Figaro und den Grafen, und auch die Susanna. Hier gibt es eine ausführliche Besprechung:
http://www.nytimes.com/2015/08/05/arts/international/review-le-nozze-di-figaro-gets-an-update-in-salzburg.html?_r=0
Die Wiener Philharmoniker als die „ultimate pit band“ – gefällt mir … Spiel war wirklich gut, allerdings kommt bei unserem Billig-Gerät die so grosse Transparenz von Mozarts Musik (über die Fritsch sich im Gespräch direkt vor der Live-Übertragung äusserte, wie die Musik nichts verzeihe, weil sie alles offenlege) leider akustisch nicht so recht zum Tragen.
Man kann den Mitschnitt online noch anschauen:
www.servustv.com/de/Medien/Le-Nozze-di-Figaro-1
Heute um 20:15 bringt 3sat die neue Inszenierung von Fidelio, die wie es scheint ganz auf die Rezitative verzichtet … klingt es seltsam, aber ich lege mir das mal wieder in den Zwischenspeicher, mal schauen, ob Kaufmann den Florestan ohne übermässige Knödelei hinkriegt:
http://www.3sat.de/page/?source=/musik/182842/index.html
P.S.: Die Frage in Sachen Karajan, an den guten Herrn Bgigli gerichtet (aber gerne auch an andere „Wissende“) steht noch!
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