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Anonym
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McGeadyIm Moment bin ich noch eher auf der Traditionalisten-Seite, ich brauche keine zwanghaft moderen Inszenierungen.
Ich würde einiges dafür geben, die Schlingensief-Inszenierung des „Parsifal“ sehen zu können. Leider wurde damals nicht mitgeschnitten (weder Audio noch Video), so dass das wohl auf ewig verschollen bleiben dürfte (abgesehen von einigen wenigen Stills). Wirklich ärgerlich!
Die “Meistersinger“-Inszenierung von Katharina Wagner habe ich mir vor längerer Zeit mal auf DVD angesehen. Nach der Hälfte abgebrochen. Ganz idiotischer Kram. Diesbezüglich bin ich dann auf deiner Seite, was zwanghaft moderne Inszenierungen angeht: muss ich nicht haben. Und nächstes Jahr macht Jonathan Meese in Bayreuth den „Parsifal“. Das wird wohl ähnlich polternd und pseudolibertär werden (ich mag Meese einfach nicht mehr).
Eine ganz grandiose Neuinterpretation ist allerdings die „Tristan & Isolde“-Inszenierung von Heiner Müller. Ohne nun zu sehr übertreiben zu wollen, würde ich sogar behaupten, das ist eine der besten Operninszenierungen ever! Ganz minimalistisches Bühnenbild, sehr kunstvolle Ausleuchtung, zwei begnadete Solisten (Waltraud Meier und Siegfried Jerusalem) und eine überaus geniale Orchesterleitung unter Daniel Barenboim (den ich sehr verehre, sowohl als Pianist wie als Dirigent). Heiße Empfehlung!
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