Re: Die wunderbare Welt der Oper

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gruenschnabel

Registriert seit: 19.01.2013

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gypsy tail windEin Versuch, die Oper in den sechs mir vorliegenden Aufnahmen vergleichend zu hören und dabei einige Gedanken zu notieren … ich komme mir dabei etwas wie ein Hochstapler vor, aber tant pis, man rechne meine ganze Hörerfahrung ein, nicht nur die vergangenen neun oder zehn Monate, in denen ich mich mit Klassik überhaupt erst eingehend befasst habe. (…)

Wow, was für ein Monsterbeitrag. Nix da mit „Hochstapler“, das Posting verrät ein außerordentlich waches und sensibles Ohr sowie ansteckende Leidenschaft für die Musik. Ich verneige mich begeistert. Danke dafür.

Schade, dass ich nur so wenig davon nachvollziehen kann, da ich keine sechs „Zauberflöten“ zu Hause rumliegen habe. Aber ausgerechnet der Böhm liegt mehr oder weniger doppelt rum, zudem noch zwei Arien unter Christie.
Viele Eindrücke zu Böhm teile ich. Fischer-Dieskau schätze ich wirklich sehr, aber Papageno ist wirklich nicht „seine“ Rolle. Trotzdem hat auch diese Figur sängerisch hier ganz feine Stellen. Wunderlich super, die Berliner hingegen etwas träge (gleichwohl: Man hört schon, dass das kein schlechter Klangkörper ist bzw. war.).
Und auch ich ziehe im Vergleich Dessay als Königin vor, sehe die Relation der Tempi der Rachearien ähnlich. Eine solch harte Kritik an Peters hingegen hätte ich nicht erwartet. Ihre Freiheiten hinsichtlich der Rhythmik z.B. schlucke ich ohne den ganz großen Widerwillen, so extrem finde ich die Abweichungen da nicht. Und ihr Vibrato…finde ich zumindest nicht dilettantisch. Trotzdem: Ja, die Stimme ist zu dünn, zu klein, zu scharf – bei Dessay hingegen ist das klanglich und gestalterisch ein Hochgenuss.

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