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Anonym
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pinchBesitzt einer der Wagner-Herrschaften hier eventuell diese Sammlung historischer Aufnahmen und kann was dazu schreiben?
Preismäßig rangiert dieses Teil ja im absoluten Olymp (ca. 500-700 EURO). Und zumindest die Einspielung unter Heger und Blech besitze ich auf Vinyl, falls es denn die selben sein sollten („Walküre“, Berlin 1927 / „Götterdämmerung, Berlin 1928).
Hände weg. Pearl Gemm war und ist immer gut, wenn es um klangtreue Schellacküberspielungen geht. Geradezu penibel lösen sie ( schon vor den CD-Zeiten) das Hauptproblem, nämlich die Überspielung der korrekten Tonhöhe, die schon bei der Aufnahme von beispielsweise Caruso gar nicht so selten variieren konnte. 15% nach oben und unten waren immer drin. Mit dem Erscheinen der Prima-Voce-CDs von Nimbus (Remember Pilzfraß!) wurde ein regelrechter Boom von sorgfältigen Schellacktransfers ausgelöst, die den puristischen Ansatz von Pearl imitierten und einen Qualitätssprung auslösten. Man kann alle Aufnahmen der oben zitierten CD-Box ohne weiteres zu einem Bruchteil des Wucherpreises aus den Prima-Voce-Aufnahmen herausziehen. Das Prinzip von Prima Voce ist das Herausfinden der korrekten Tonhöhe und das Überspielen der Originalschellack mit einem restaurierten Grammofon, das nur mit einem Elektromotor zwecks Einhaltung der korrekten Abspielgeschwindigkeit modifiziert wird, in einem den idealen Nachhall produzierenden Raum. Die Folge ist eine voluminösere, facettenreichere sowie wesentlich farbigere und dynamisch erheblich kontrastierendere Darstellung der Sängerstimmen. Caruso, Melba, Ponselle, Melchior, Gigli etc. in ganzer Pracht. Dagegen machen die so verdienstvollen Aufnahmen von Pearl leider keinen Stich mehr. Und seit Ward Marston für Naxos die historischen Aufnahmen überspielt gibt es eh keine bessseren Alternativen mehr.
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