Re: Die wunderbare Welt der Oper

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Zur Oper gelange ich immer wieder einmal gerne, das kann dann etliche Tage dauern. Ich kenne da sehr wenig, höre sehr selektiv – und so gut wie nie im Opernhaus. Obwohl das szenische Moment sicher dazu gehört – aber es ist so, es interessiert mich beinahe gar nicht, beinahe: Das letzte Mal war ich wohl 2006 oder 2007 in der Oper, der „Don Giovanni“ in der Stuttgarter Neuenfels-Inszenierung, Dirigent müsste Zagrosek gewesen sein. Und ich bin, obwohl der „Don Giovanni“ mir zu den liebsten gehört, auch nur wegen Neuenfels da gewesen. Sonst höre ich lieber zu Hause, nicht zuletzt, weil ich da eine Zigarette anstecken kann und die Repeat-Taste liebe bzw. die Möglichkeit, auch nur einen Akt zu hören, den dann aber vielleicht dreimal hintereinander. Aber so geht es mir auch mit anderer Musik.

McGeadys Tebaldi-Bohème finde ich auch großartig, auch ihre „Tosca“ mit Mario del Monaco – seinen Schmalz nehme ich ihm da seltsamerweise nicht übel, vielleicht weil Molinari-Pradelli die passenden Orchesterverzückungen arrangiert (sollte auch in der Decca-Box sein). Und obwohl sich Tebaldi bei Mitropoulos erst einmal etwas aufwärmen musste, gefällt mir diese Einspielung wohl bisher am besten. Sonst, von Puccini, wohl „Madama Butterfly“, da brauche ich wohl vorerst keine andere Einspielung als das Feuerwerk von Scotto, Bergonzi und Barbirolli. Das sind wohl die drei Puccini-Opern, die mir bisher am nächsten sind, dann kommt „Turandot“ mit Callas.

Sonst, obwohl das eine seltsame Mischung sein mag … die drei Da Ponte-Opern von Mozart, wobei ich bei „Così fan tutte“ immer noch suche, die „Zauberflöte“ auch gerne, aber inzwischen nur, wenn ich in Freimaurer-Laune bin. Und dann zwei Dinger von Wagner, den „Tristan“, den ich nur mit Kleiber höre – die einzige Einspielung, die ich schon lange mal holen will, ist in der Tat die von Furtwängler – und dann den „Parsifal“. Der Boulez ist sehr gut, ja. Trotzdem höre ich meist die Einspielung von James Levine, den ich sonst so gut wie nicht beachte. Das liegt wohl an dem feinen Gurnemanz von Kurt Moll und Jessye Normans Kundry.

Und dann eben all die anderen, die phantastische “Lulu“ von Boulez – „Hereinspaziert“ -, die “Penthesilea“ von Schoeck, der “Lear“ von Reimann usw.

Alles also etwas durcheinander und dann kann ich ja auch gestehen: Bis heute konnte ich mit Verdi nichts anfangen. Ich hatte die Einspielung von “La Traviata“ mit Callas, Kraus und Ghione und Soltis “Otello“ zwar reichlich gehört, aber doch immer nur in Erwartung der wenigen Momente, die mir gefielen. Vor Jahren habe ich mir dann mal vorsorglich eine Billig-CD-Box geholt, falls es noch etwas würde, auch noch nicht angerührt. Jetzt mag ich es wohl noch einmal versuchen, es sind Leute wie Caruso, Gigli, Kipnis, Pinza, Busch, Serafin dabei, nicht alle Opern sind komplett, sondern teils nur in Auszügen in der Box enthalten, aber vielleicht ist ja genau das der Weg.

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