Re: David Bowie – The Next Day (März 2013)

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captain-kidd

Registriert seit: 06.11.2002

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Herr RossiWenn Du Dich vor allem für Rap und Americana begeisterst, ist das nicht unschlüssig, denn dort zählt ja vor allem Authentizität und „keeping it real“, und da sind Männer noch Männer und Frauen Frauen. Quasi Rockismus, nur ohne Rock.;-) Wobei ich weder das eine noch das andere diskreditieren will, ich mag ja auch vieles aus diesen Welten und auch in diesen Genres gibt es reichlich helle Köpfe und auch „queere“ Künstlerinnen und Künstler, aber ist schon eine andere Welt als die Pop-Musik, die Bowie maßgeblich beeinflusst hat.

Das habe ich in der Tat auch schon gedacht. Ich finde es eigentlich immer anstrengend, wenn sich sich Künstler nur über ihre Sexualität definieren – sei es Rihanna oder Culture Club. Und gerade das beobachte ich sehr oft bei sogenannten „queeren Künstlern“. Und eigentlich halte ich gerade von homosexuellen Künstler solch ein Verhalten für absolut konterrevolutionär. Sie stellen ihr Anderssein heraus – dabei haben sie aber eigentlich nur eine andere sexuelle Präferenz als der Mainstream. Eigentlich nicht der Rede wert und Privatsache, aber einige Queer-Künstler bauen einzig darauf ihre Karriere auf. Das halte ich für sehr sehr schwach und, wie gesagt, letztlich für total konservativ und rollenfestigend. Wäre es nicht viel freiheitlicher, wenn es völlig egal ist, ob jemand homo, hetero, bi, tri oder was auch immer ist?

Glamrock mit seiner ins Schaufenster gestellten Queerness, kommt mir immer vor wie der lustige Homo-Pausenclown im Fernsehen, über dessen Buntheit und Crazyness das kleinbürgerliche Publikum so schön lachen kann. Das hat eigentlich so was Onkel-Tom-mäßiges und zementiert Vorurteile und Abgrenzungen.

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