Re: JAKE BUGG – Jake Bugg

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firecracker

Registriert seit: 18.01.2003

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captain kiddEs gibt nach meiner Beobachtung nur sehr wenige Künstler, die von Musiknerds wie uns und dem „gemeinen Volk“ gleichermaßen abgefeiert werden. Lady Gaga wurde als ein Beispiel genannt. Andere fallen mir kaum ein. Coldplay hatten mal kurze Zeit diesen Status, so beim zweiten und dritten Album. Danach wurden sie für den Nerd zu _____________ (hier aktuelle Schmähungen oder U2-Vergleiche einsetzen. Dabei war das letzte Album ein veritabler Popkracher, der, wäre er von einer anderen Band abgeliefert worden, auf mehr Bestenlisten gelandet wäre) und davor waren sie „dem Volk“ einfach unbekannt.

Der Nerd findet die Lieblinge des „Volkes“ meist zu bieder, das „Volk“ kennt erst gar nicht den Nischen-Künstler des Nerds. Und ich bin nun total verwundert, dass Bugg ein Künstler sein könnte, den sogar meine Schwester kennt, wenn mir alle Seiten (auch meine Schwester ;-)) diesen Vergleich verzeihen mögen. DAS finde ich interessant. Weil der für mich ein klarer „Volk-Künstler“ ist. Der Michael Schulte…

Amy Macdonald (zumindest das erste Album), Norah Jones, Babyshambles, Adam Green, Razorlight, Zutons, The XX, Ryan Adams, Mumford & Sons? Da gibt’s doch einige.
Diese strenge Aufspaltung findet doch eher in der Klassik statt (Stichwort Cross-over, E vs U). Im Pop-Bereich geht sie häufig mit dem zweiten oder dritten Album einher, weil sich viele Künstler dem Druck beugen und sich als Produkt vermarkten lassen (was auf Kosten der Musik passieren kann, aber nicht muss). Der „Musiknerd“ bemerkt’s und stört sich daran, das „gemeine Volk“ nicht, weil es an anderen Dingen interessiert(er) ist. But that’s no news, is it?

Wenn es zum guten Ton gehört, Lady Gaga als Musiknerd gut zu finden, bin ich lieber kein Musiknerd.

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Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)