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Mittlerweile denke ich, dass so ziemlich alles zu Jake gesagt wurde. Er scheint zu polarisieren. Wie die Zukunft für ihn aussieht, wird man sehen. Als ich das Album das erste Mal hörte, war es auf eine gewisse Art „catchy“, auch wenn es nicht der Überflieger war. Ich habe es mir aufgrund dieser langlebigen Diskussion und des Rolling Stone Artikels, der ihn sympathisch erscheinen lässt, noch einmal angehört, habe es dann aber nicht mehr ganz durchgehört.
Um Diskussion vielleicht auf eine Metaebene zu heben: Nur weil jemand erfolgreich im Musikbuisness ist, heisst es doch noch lange nicht, dass er diesen Erfolg verdient hat oder gar besser als ein anderer Künstler B ist. Es gibt da auch keinen geheimen Schlüssel für den Erfolg im Pop, den hier einige Schreiber scheinbar suchen.
Es ist doch meines Erachtens so im Pop, dass die unbekannteren Künstler nun einnmal oft die viel interessanteren Künstler sind. Es gibt immer eine Hauptbewegung einer Richtung, aber hinter der offensichtlichen Strömung verbergen sich „Pflänzchen“, die vielleicht abseits des Hügels wachsen und vielleicht schon eine Saison vorher gekeimt sind. Pop war immer ungerecht im Ermessen von Erfolg. Die mir wichtigsten Künstler sind oft eher unbekannt. Wäre alles so offensichtlich, benötigten wir keine Musik Gazetten, kein Rolling Stone Forum, kein Roots, keine Plattenstores, keinen Austausch und keine Kritiker. Es ist doch eine ewige Suche nach dem Finden dieser wirklich entscheidenen Pflanzen am Wegesrand und die Beurteilung ihrer Bedeutung ist schwierig. Die vielen Menschen schielen immer eher auf die auffälligere Blüte in der Mitte des Feldes. Die Schönere.
Verweise auf Pflanzen am Wegesrand: Jim Ringer, Mary McCaslin, The Sound, Mickey Newbury, Honululu Mountain Daffodils, Wild Beasts, Daughter, Telstar Ponies, A House, Adorable…die Liste kann noch lange weitergeführt werden. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass hinter jedem auffälligen Künstler immer eine Bewegung vorher stattgefunden hat. Sounds, die ihn inspirierten, die aber aus irgendeinem Grunde nicht den Erfolg hatten. Das könnten Gründe wie Aussehen, die Plattenfirma, nicht ausreichendes Bühnencharisma, die falsche Zeit, aber eben auch nicht nachvollziehbare Gründe sein. Pop war nie gerecht.
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