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Anonym
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sebsemiliaWirklich konsistent scheint mir das nicht zu sein. Aber immerhin siehst du es auch so, dass schon etwas Talent dazu gehört.
Ein Punkt ist auch: Es hat nicht jeder die Musikhistorie der letzten Jahrzehnte parat. Gerade für „die Jugend“ ist es eben neu, wenn jemand klingt wie 1962. Ich denke niemand aus der Plattenindustrie würde ernsthaft behaupten: Bugg ist neu, ja gerade zu revolutionär. Musikjournalisten dürften das auch nicht als Argument anführen.
Natürlich gehört Talent dazu. Ich spreche Bugg ja nicht ab, dass er sich für Musik interessiert, Songs schreibt oder ein Instrument spielen kann. Das können viele andere aber auch. Um von einem Major-Label gepusht zu werden brauchs dann aber auch noch das „Verkaufstalent“, er muss ein Typ sein, ganz zufällig die richtigen Klamotten tragen, ganz zufällig die richtigen Fürsprecher haben, ganz zufällig eine passende Frisur…
Und dann ist Bugg eben genau der richtige für die Jugend, die einen klassischen britischen Singer-/Songwriter hören will, völlig ok. Ich wollte als Jugendlicher auch aktuelle Interpreten hören, was deren Referenz war (und ob die vor 20 Jahren „besser“ waren) war mir völlig egal. Insofern ists eher verwunderlich, wenn sich die Ü40er auf Bugg stürzen und da etwas neues sehen. Und wenn sie nichts neues sehen, dann hören sie Bugg eben aus musikalischer Gewohnheit (völlig ok, mach ich ja auch oft genug) – dann wird man das aber auch mal bemerken dürfen.
Vor zwei Jahren hatten wir Hurts (als Band und andere musikalische Referenzen). Aber im Grunde genau dasselbe Spiel, das richtige Auftreten, bemerkenswerte (im Sinne von wiedererkennbare) Songs, gut vermarktbar. Da hört man sich die ersten zwei Singles gerne an, die dritte und vierte nebenbei, das Album wird vielleicht gekauft – aber obs Album zwei und drei noch braucht wird dann aufgrund fehlender Eigenständigkeit schon zweifelhaft. Und da seh ich Bugg im Moment auch, ausser „clever“ ist da noch nix. Falls er also nicht in den nächsten zwei Jahren ein eigenes Profil entwickelt wird da nicht viel übrig bleiben…
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