Startseite › Foren › Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat › Aktuelle Platten › JAKE BUGG – Jake Bugg › Re: JAKE BUGG – Jake Bugg
pipe-bowlEs ging wohl eher darum, dass Du, SVM, lt. eigener Aussage nicht in der Lage bist, Musik, die Dich anspricht, passend einzuordnen, wenn um selbige ein Hype veranstaltet wird. Ich halte Deine Aussage, die ich als erstes zitiert habe, auch für eher fragwürdig. Was schert mich oder wie stark beeinflusst mich überhaupt bei der Bewertung von Musik die Wahrnehmung anderer?
Vielleicht. Dann bräuchten wir keine Gazetten mehr zu lesen, keine Rezensionen…Ich denke, ich bin da relativ neutral. Es erweckt nur meinen Argwohn, wenn UK so einen Wirbel veranstaltet oder der Musikexpress schreibt (war es der Musikexpress?), dass Jake der neue Sound 2013 sei. Also ob in diesem heterogenen Musikgeschäft noch eine Richtung zu erkennen sei. Ich gebe zu, dass ich gerne das Gegenteil von dem mache, was Andere tun. Sagen alle, dass Jake toll ist, so fange ich an zu überlegen, ob er vielleicht gar nicht so toll ist. In der Philosophie nennt man es dialektisches Denken. Immer die gegenteilige Seite miteinbeziehen, um dann zu einer möglichen Wahrheit zu gelangen. Insofern ein wissenschaftliches Vorgehen. John Peel spielt m. E. die ganzen 90s keinen Brit Pop, weil es eben ein Hype war. Er spielte schon 1982 Pulp und fast ein Jahrzehnt wollte niemand diese geniale Band hören, wobei ihre „Prä Pop Alben“ m. E. ihre Besten sind („His n Hers“ ihr Meisterwerk). Das schreibe ich nicht, weil ich mich hier in irgendeiner Weise mit John Peel vergleichen will. Okay? Nur ist es eine Herangehensweise an Musik. Ich würde sie dialektisch bezeichnen. Bei Peel war es vermutlich seine Vorstellung von Punk. Immer das Gegenteil. Genauso wie seine krassen Übergänge in den Shows. Aber das ist alles nur Some Velvet Morning Theorie. Ich bitte trotzdem meine Kritiker einmal ruhig zu bleiben und einfach meine Meinung stehen zu lassen. Ihr könnt doch alle Jake hören. Er ist ja auch nicht schlecht. Nur einen letzten Satz zur Dialektik: ich bin als Brit Pop DJ damals in Düsseldorf gestartet. Das wird vielleicht die überraschen, die sich wundern, dass ich immer so gegen dieses Genre protestiere. Jake Bugg ist letztlich auch so ein Kanditat in UK, der auf diesen Retro Film aufspringt. Ich möchte gerne neue Musik hören. Daughter, Wild Beasts… es gibt so viele wunderbare Artists (auch von der Insel). Warum ein Dylan sein? Warum Oasis sein wollen? Warum die Beatles imitieren? Niemand wird je so gut sein wie die Beatles. Die Gallagher Brüder sind größenwahnsinnig geworden irgendwann. Der Beatles Vergleich konnte nur lächerlich erscheinen. Genauso hoffe ich aber, dass Jake auf dem Teppich bleibt. Weil er ist nicht Bob Dylan und leider sind die Medien heutzutage sehr schnelllebig. Beim zweiten Album wird vielleicht schon die Luft und hoffentlich auch der Hype raus sein. Ich schätze eher weniger beachtete Künstler und die können auch gerne aus den 70s sein (Jim Ringer, Mary McCaslin, Mickey Newbury…).
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