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TheMagneticFieldUnd gerade das verstehe ich nicht, habe ich nie verstanden, warum muss man alles was man hört, durch ein Einsetzen in sein eigenes musikalisches Wissen, relativieren und damit gleichzeitig in seinem Wert mindern (oder in wenigen Fällen vielleicht auch steigern). Und das sage ich als Namedropper, der ja bekannterweise gerne mal sagt „der und der klingt wie der und der“. Natürlich kennt man mittlerweile viel Musik und erkennt folgerichtig auch vieles wieder. Aber das macht doch den eigentlichen song nicht schlechter. Dieses Phänomen habe ich bei mir noch nie (bewusst) wahrgenommen. Aber ich gehöre ja auch nicht zu denen, die weil sie plötzlich 30 Jahre musikhörende Entwicklung hinter sich haben, 90% der Musik ihrer Sozialisationsphase als Jugendsünden abtun. Vielleicht bin ich wirklich zu leicht zufrieden zu stellen.
Vielleicht.
Es ist ganz natürlich, dass man an Lebenserfahrung gewinnt und damit wächst in der Regel auch die Fähigkeit der Kritik und der Differenzierung. Als junger Mensch hat man oft Schwierigkeiten „gut“ von „schlecht“ anhand eigener Kriterien zu unterscheiden. Also folgt man Mitschülern, Freunden, vielleicht sogar Eltern und eben den Massenmedien, vor allem dem Fernsehen. Wenn man sich mit Musik eingehender beschäftigt, gewinnt man nicht nur tiefere Kenntnis der Musikszene, sondern lernt auch, frühere Vorlieben besser einzuschätzen. Kurz gesagt: Man entwickelt ein eigenes Urteilsvermögen.
Das bedeutet nicht, dass alles schlecht ist, was früher gut war, aber das bedeutet doch, dass man manche Fallen, in die man früher getappt ist, inzwischen als solche zu erkennen mag. In vielen Fällen handelt sich eben um Musik, die oberflächliche Freuden bereithielt, aber nicht mehr. Das passt ja auch perfekt zu (männlichen) Jugendlichen. Eine eingängige Melodie, eine plakative Aussage, ob heftig, aggressiv, albern, obszön oder provokativ – das genügt oft schon.
Das ist aber in der Regel auch Musik von begrenzter Halbwertszeit. Irgendwann hat man sich an dieser Eindimensionalität sattgehört – und es geht weiter. Darüber hinaus gibt es natürlich auch wirklich nachhaltige Erlebnisse, die vermitteln, dass Musik mehr sein kann als – sagen wir mal – Ugly Kid Joe. Das ist dann in der Regel auch Musik, die bleibt. Bei mir Beispielsweise Dylan, R.E.M., Genesis. Als Jugendlicher habe ich auch viel Schrott gehört – die entsprechenden CDs besitze ich aber schon lange nicht mehr.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.