Re: Neil Young – "Waging Heavy Peace" ("Ein Hippie-Traum")

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roughale

Registriert seit: 09.09.2009

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Mick67Eine völlig unsinnige Analogie. Außerdem bringt das den ehrenwerten Beruf des Übersetzers völlig in Mißkredit. Die meisten machen einen guten Job.
Und in der Regel merkt man auch, wenn der Übersetzer sich Mühe gegeben hat oder auch nicht, eine englische Eigenheit ins deutsche zu transferieren.

Dieses „ich lese nur im Original“ ist für mich Posing! Was machen die Poser eigentlich mit Büchern von japanischen oder chinesischen Autoren? Gar nicht erst lesen?

Schön, wenn man sich seine andere meinung gut reden muss :lol: Bei mir ist es kein Posen und ich hatte schon so viele negative Erlebnisse (hast du schon mal was von den beschissenen Übersetzungen der Books of Blood von Clive Barker im Knaur Verlag gehört? Wenn nicht, recherchier das ruhig mal – da hat sogar der Autor selbst eingegriffen und die Vermarktung untersagen lassen, oder es zumindestens versucht, ist ein paar Jahrzehnte her…), die Erstübersetzung von Kings Salem’s Lot lies einfach einige Seiten weg, die bei meiner Staatsexamensarbeit ins Zentrum meiner Interpretation setzte, mein Vater, der aus Interesse die Arbeit durchgelesen hat und parallel das deutsche Buch gelesen hat, kam an und fragte, ob ich da was reinlese was nicht da ist… Spätestens seitdem würde ich es mir niemals anmassen, anhand einer Übersetzung auf das Originalwerk eine Kritik zu verfassen, oder deutlich drauf hinweisen, dass ich mich auf dioe Übersetzung beziehe… Bei anderssprachigen Büchern ergibt sich das im Original lesen leider nicht, daher bleibt dann nur die Variante auf die Übersetzung zu verweisen…

Und in dem Sinne finde ich meine Analogie sehr treffend, denn auch eine Übersetzung ist eine Interpretation des Originals, oder ist es ein Zufall, dass Übersetzer im Englischen „interpreter“ heisst?

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