Re: Neil Young – "Waging Heavy Peace" ("Ein Hippie-Traum")

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der-hofacker

Registriert seit: 07.04.2005

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RoughaleDas ist immer ein Knackpunkt bei Buchrezensionen, man wird dem Autor nicht gerecht, wenn man eine Übersetzung liest. Das ist für mich so, als ob ich einen Song anhand einer Coverversion rezensiere – da würde man das aber komischerweise angeben…

Wenn ein Autor im Englischen Stuss schreibt (z.B. dass der Rest der Welt einen an der Waffel hat, nur er selber nicht) und der Übersetzer das korrekt übersetzt, dann darf man den Gehalt der Aussage wohl kaum auf die lausige Übersetzung schieben.
So lange Übersetzungen nicht so unterirdisch schlecht sind, dass sie Inhalte verfälschen (und davon darf man bei professionellen Verlagen grundsätzlich ausgehen), haben sie in aller Regel höchstens Einfluss auf stilistische und sprachästhetische Dinge. Da trennen sich dann gute von schlechten Übersetzungen. Und so etwas kann ein halbwegs intelligenter Leser von inhaltlichem Unsinn sehr wohl unterscheiden. Die Leute sind ja nicht blöd.
Meine Kritik auf das Young-Buch aber bezieht sich auf die konfuse Grundkonzeption des Buchs sowie die Selbstgefälligkeit und den schlechten Schreibstil des Autors. Das hat mit der Übersetzung null zu tun.
Den stellenweise sehr unbeholfenen Schreibstil des Autors kann man m. E. auch in der deutschen Ausgabe identifizieren.

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