Re: 2013 – Erwartungen und Eindrücke

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chocolate-milk

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TheMagneticFieldVorneweg, ich finde das Album nicht so schlecht, wie das jetzt rüberkommen mag, dennoch fehlt mir da an vielen Stellen etwas oder besser, es ist mir zu viel. Ich mag Maxims Stimme und auch die Lieder an sich sind oftmals durchaus ansprechend. Leider überfrachtet er nahezu jeden Song dermaßen, dass es fast schon wieder ärgerlich ist. Da wird da mal noch eine Streicherspur drauf gepackt, dort schnell noch ein Beat, hier mal ein (gefühltes) Orchesterarrangement und über allem der, für diese Art Musik, meines Erachtens viel zu dominante Bass. Sehr schön respektive leidvoll zu hören z.B. in „Rückspiegel“, das dann zusätzlich am Ende auch noch Akustikgitarre und Glockenspiel (?) einbringt und genau in diesem Moment gleichzeitig offenbart, wie gut die Lieder klingen könnten. Es mag Anlagen geben, auf denen das „klingt“, auf meiner (und im Auto) tut es das nicht. Wenn er eine solche Produktion angestrebt hat, sollte Maxim vielleicht mal das Woodkid Album hören. Der zeigt wie man diese Mischung richtig hinbekommt. Das klingt jetzt alles abwertender als es ist, aber irgendwie hat mich „Staub“ wirklich geärgert. (Und um den Kreis zu Herrenmagazin zu schließen, ich spüre leider nicht auch nur den Ansatz von Emotion, den diese auf ihrem Album transportieren)

Aber **1/2 ist auf jeden Fall eher deutlich näher an „schlecht“ als an „gefällt mir gut“. Nehme Staub komplett anders wahr, kann z.B. nicht nachvollziehen wo hier was überfrachtet klingt, finde es sehr angehnehm/ausgewogen instrumentiert (das Glockenspiel am Ende von „Rückspiegel“ ist so kurz und somit miniminimal), bei dir klingt es wie „alles auf einmal und das auch noch in jedem Song“ – mit Woodkid hat das hier doch null zu tun. Bin auch überhaupt kein Freund von fetten und dominanten Bässen, hätte mir auffallen müssen, ist mir aber nicht aufgefallen. Und wie man hier nicht mal nen Ansatz von Emotionen spürt, ist mir auch ein großes Rätsel.

Herrenmagazin transportieren die Gefühle anders als Maxim oder auch anders als Prag, Tocotronic oder Dagobert, so macht das jeder auf seine Art und Weise. Ich würde darum Maxim aber nicht Emotionen absprechen wollen, das halte ich für nen Fehler.

(Mich überrascht, dass dich Tracks wie „Pfennig ohne Glück“, „Wut“, „Haus aus Schrott“, „Vielleicht in einem anderen Leben“ oder „Übermensch“ nicht packen wollen…)

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