Re: 2013 – Erwartungen und Eindrücke

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savoygrand

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@pipe-bowl: ich schätze „Haw“ sehr wohl, in Sternen bedeutet das aktuell ***1/2. Ich kannte die Band vor diesem Album nicht, die Anschaffung von „Haw“ war mehr Bauchgefühl und hat sich gelohnt. Nach den ersten zwei, drei Hördurchgängen war ich noch ein wenig euphorischer, hätte eher einen halben Stern mehr vergeben. Mittlerweile haben sich die Eindrücke ein wenig gefestigt, ich finde die Platte sehr angenehm im Flow, ein paar richtig starke Ausreißer (für mich der Opener, „Devotion“ & „Sweet As John Hurt“) runden den positiven Gesamteindruck ab. Wenn man bedenkt, dass Folk/Folk-Rock eher nicht mein Ding ist, scheint Platz 30 dann beinahe schon sensationell ;-)
Ich habe schon mitbekommen, daß „Haw“ bei Dir hoch im Kurs steht. Ich verfolge Deine Listen regelmäßig, auch wenn sich unsere Überschneidungen meistens in Grenzen halten.

@rob: scheint so. Nachdem ich Anfangs bei „Push“ noch ein wenig die innere Euphoriebremse zog, kratzt das Album nun mit sehr starken ****1/2 am Meisterwerkstatus. Kein 2. Album habe ich in diesem Jahr so oft gehört, die Ermüdungserscheinung tendiert gegen Null. Würde mich schon sehr wundern, wenn sich an meinem bisherigen Album des Jahres in den kommenden Monaten noch etwas ändern sollte.

Im letzten Jahr waren unsere Überschneidungen meiner Erinnerung nach ja nicht so besonders, schaut dieses Jahr deutlich besser aus. Mit „Arc“ hast Du einen wunden Punkt getroffen, ich kenne es immer noch nicht (obwohl ich „Cough Cough“ & „Kemosabe“ richtig gut finde) … merkwürdig eigentlich. Wird definitiv aber noch nachgeholt.

„If You Leave“ würde ich aktuell ebenfalls mit ***1/2 bewerten, eine mich rundum zufriedenstellende Platte. Die erste Albumhälfte (besonders die beiden für mich schönsten Songs „Winter“ & „Youth“) finde ich sogar richtig stark, ab der Mitte lässt die Spannung dann für mich aber leider ein wenig nach.

Insgesamt ist 2013 in meinen Ohren aber bereits jetzt ein verdammt starker Jahrgang, könnte möglicherweise sogar meinen bisherigen Favorit in diesem Jahrzehnt (2011) toppen. Etliche interessante Platten sind da noch gar nicht in die Wertung eingeflossen, da erst einmal gehört (z. B. die aktuellen Werke von Primal Scream, The Fall, Jenny Hval) bzw. noch auf dem Weg zu mir und mit großer Spannung erwartet (z. B. Dirtmusic, These New Puritans, Kanye West).

@irrlicht: „Against The Sun“ halte ich für Madame Parasol’s bisher stärkstes Werk, Atmosphäre und Sound des Albums haben mich von Beginn an in Beschlag genommen. Dazu finden sich mit Songs wie

oder „Greatings From Kiew, XXOO“ einige ihrer besten Stücke auf dem Album, wo ihre mich stets einnehmende Weise mit einer gewissen pissed lovelyness zu singen besonders schön zur Geltung kommt. Atmosphärisch ist das Album natürlich eher auch auf der düsteren Seite, zwischendurch mal kurz durch kleine Sonnenstrahlen wie „The Art Of Libertee“ durchbrochen, angesiedelt.

Apropos „düster“: „Excavation“ ist so ein dunkler Monolith von einem Album, beklemmend, verstörend, tiefschwarz. So eine Art Soundtrack zum Weltuntergang, ein atmosphärischer Alptraum (Du merkst schon, hier fehlen mir ein wenig die geeigneteren Worte). Da Du ja auch viele Künstler/Alben verehrst, die der dunklen Seite der Musikszene zuzurechnen wären, könnte „Excavation“ definitiv ein Album für Dich sein.

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