Großartiges Album! Gewohnte Qualitätsarbeit des Herrn Cave und seiner Mitstreiter und dennoch mit keinem bisher veröffentlichten „Bad Seeds“-Album vergleichbar. Im Vergleich zum Vorgänger kommt „Push The Sky Away“ sehr subtil daher, hat aber bei näherer Betrachtung durchaus seine Ecken und Kanten. Dazu hat das neue Werk mit einer Spieldauer von knapp 43 Minuten geradezu EP-Charakter für den Nick Cave der späten Schaffensphase. Diese Kompaktheit stört aber keineswegs, im Gegenteil. Sehr interessantes Ergebnis und vermutlich Resultat der zwangsläufig neuen Herangehensweise nach dem Abgang von Mick Harvey.
„We No Who U R“ gefällt mir mit seinem Synthie-Stakkato mit jedem Hördurchgang besser und ist dennoch vermutlich der schwächste Opener seit „Sad Waters“, was eher für die grandiose Qualität aller bisherigen Albeneröffnungen im Cave’schen Œuvre spricht. Mit „Jubilee Street“ und „We Real Cool“ befinden sich dann immerhin gleich zwei Instant Classics (beide *****) für mich auf „Push“, wie ich überhaupt den Mittelteil gemeinsam mit der traumhaften Ballade „Mermaids“ für besonders gelungen halte. Und wer Robert Johnson und Miley Cyrus in einen fiebrigen Roadmovie für die Ohren packt, spielt ohnehin in seiner eigenen Liga.
Sehr starke ****
--