Re: Retromania | ist Pop tot?

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bullschuetz

Registriert seit: 16.12.2008

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Es ist in der aktuellen Popmusik so, dass sich Hypes in der Regel nicht anhand von als innovativ empfundenen Acts aufschaukeln, sondern an Lana Del Rey oder Jake Bugg entzünden. Damit will ich nichts gegen die beiden gesagt haben (ich finde sie ziemlich interessant und teilweise echt gut und ihn durchaus erträglich, wenn auch reichlich langweilig). Ich stelle nur fest, dass wirklich verblüffende, ihre hippe Ausstrahlung nicht durch mehr oder weniger gelungenen Rückgriff auf vergangene Coolness-Codes gewinnende Popmusik heutzutage eher selten breite Prägekraft womöglich gar bis hinein in den Mainstream entwickelt, sondern eher in den Nischen stattfindet. Pop hat seit den 60ern nun mal mächtig viel Geschichte angelagert, und derzeit scheint diese mächtige historische Aura für viele faszinierender zu sein als das, was sich entschlossen gegen vorgeprägte Muster absetzt oder ihnen entschlossen etwas hinzufügt.

Insofern finde ich die „Retro“-Diagnostik weiterhin bedenkenswert, auch wenn ich mich vor allem von Monroe Stahrs Einwänden durchaus ertappt fühle und auch wenn ich die definitorische Schwammigkeit des Retro-Begriffs ebenfalls einräume.

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