Antwort auf: Retromania | ist Pop tot?

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alberto

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Da kann man mal sehen, wie sehr hier von unterschiedlichen Dingen geredet wird. Neoliberaler Pop der zweiten Hälfte der Achtziger sind für mich nicht Phil Collins oder Whitney Houston, sondern – neben Bands, die sich analog den damals schwer hippen Werbeagenturen durch eine Aneinanderreihung der Nachnamen benannten (wie Cock Robin oder Climie Fisher) – z.B. die Blow Monkeys, Spandau Ballet, ABC und hauptsächlich und insbesondere die Karriereband schlechthin, die Pet Shop Boys. Die Szene aus dem „West End Girls“-Video, in der der Sänger in stocksteifer Körperhaltung edel und mit Krawatte gekleidet durchs Bild läuft, ist doch stilbildend für diese Spielart des Pop. Ich habe mir lange überlegt, ob die Faszination dieser Band für deren Fans nicht ausschließlich von diesen paar Sekunden aus dem Video herrührt.

FriedrichEs gibt vielleicht einen Zusammenhang zwischen Wirtschaft und Politik auf der einen Seite und der Qualität – und damit meine ich die Eigenschaften – von Pop auf der anderen Seite, aber keinen Zusammenhang, der das Niveau – also die Güte – betrifft. Auch in schlechten Zeiten wird gute Kunst produziert und umgekehrt.

Es gab mal den Erfahrungssatz: „bad times – good music“. Aber seit einiger Zeit stimmt der nicht mehr.

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