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lathoNatürlich gab und gibt es das im UK und in den US: vielleicht stehen da die Klassengesellschaft sowie die vielschichtige Einwanderergesellschaft dahinter. Und es, das Distinktionsbedürfnis, ist Vorraussetzung für gute, weil sich von den anderen absetzende Pop-Musik. Und das ist in meinen Augen auch der Grund dafür, warum aus Deutschland, dem Land der Massengesellschaft (bloß nicht auffallen, wir gehören doch alle zusammen) keine oder nur wenige gute Pop-Musik kommt – man rennt halt lieber offene Türen ein, als sich zu weigern, besagte Tür aufzumachen (um im Bild zu bleiben).
In Deutschland gab es bis zum Beginn der jetzt schon über ein Jahrzehnt andauernden Retro-Welle doch auch immer ein Distinktionsbedürfnis (was in meinen Augen in erster Linie ein Bedürfnis nach einem Zusammengehörigkeitsgefühl abseits des Mainstreams ist), sonst hätte es außer der Heckschen Hitparade nichts geben dürfen, also keinen Krautrock, Punk, Postpunk, HipHop, Techno etc.
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