Re: Retromania | ist Pop tot?

Startseite Foren Kulturgut Das musikalische Philosophicum Retromania | ist Pop tot? Re: Retromania | ist Pop tot?

#8682553  | PERMALINK

latho
No pretty face

Registriert seit: 04.05.2003

Beiträge: 37,712

Aber mag solche Kritik, sofern sie nicht aus dem Glashaus saturierten Pop-Beamten- oder Ex-Revoluzzertums kommt, auch in Teilen berechtigt sein, sie ändert doch nichts am Befund, dass sich auf dem Feld der Pop- und Anti-Popkultur einst selbstverständliche Chancen, Erwerbsmöglichkeiten, Residuen, Lebensmodelle, Bezahlgepflogenheiten, Absicherungen und Ausstiegsoptionen auf eine Art verdünnt haben, die allen, die mehr und anderes wollen als Ackermann/Bohlen/Zuckerberg, die Frage nach der eigenen materiellen und ideellen Lebensgrundlage immer intensiver aufdrängt: Finanzielle und kulturelle Kapitalströme wurden umgeleitet, Konzern-Renditen maximiert, Verluste sozialisiert, Sozialleistungen einkassiert, reale Infrastrukturen und Produkte virtualisiert oder ins Unbezahlbare ideologisiert, neuer Content eingespart, vorhandener oben copyrightisiert und unten enteignet, vormals feste, tariflich bezahlte Stellen wegrationalisiert oder mit Praktikantinnen besetzt, Konzernrenditen weiter maximiert, umstrukturiert, flexibilisiert, outgesourced, reformiert, bolognisiert – und dabei immer tendenziell mehr Freiraum einkassiert als neu eröffnet.

Seufz. Die Wiederholung, die Repetition, das Aneinanderreihen ähnlicher Wörter, die Verkettung von Synonymen und die Duplizierung der immergleichen Tiraden, Parolen, Schlagwörter und Slogans machen einen Text, eine Glosse, eine Aussage oder eine Kritik nicht besser, sinnvoller, geistreicher oder gar lesbarer.

Seriously, streng dich mal etwas mehr mit deinen Fundstücken an. Oder besser, schrieb selber etwas.

--

If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.