Re: Retromania | ist Pop tot?

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tolomoquinkolom

Registriert seit: 07.08.2008

Beiträge: 8,651

Herr RossiDen Wälzer von Reynolds habe ich mir nun zugelegt, der liest sich aber nicht an einem Nachmittag.

Ich bin gespannt, ob du nach Lektüre dem einen oder anderen Denkansatz Reynolds doch etwas abgewinnen kannst.

AlbertoEs gehört nicht ausschließlich zum Thema, teilweise aber doch:

Miriam Meckel legt in ihrem Vortrag in der Teleakademie (lief heute früh auf 3sat) dar, wie die Algorithmen im Internet dafür sorgen, dass sich dort letzten Endes alles nach dem richtet, was schon vorher da war.

Danke für den sehr interessanten Link. Der Vortrag der Medienkommunikationswissenschaftlerin Miriam Meckel spannt einen großen Bogen zum Thema Veränderung der Gesellschaft, der natürlich auch Popkultur und Popmusik enthält. In ihren Thesen deuten sich sogar Ursachen für retromanisches Verhalten an.

I-like-Button bei Facebook: „das Objekt kann nicht gemocht werden!“

Wo wir leben, was wir kaufen, wohin wir reisen, mit wem wir sprechen, was wir mögen, wen wir lieben – all das ist in den Computernetzwerken längst über uns gespeichert und wird so ausgewertet, dass wir vorhersagbar werden. Der Computer weiß, wie wir entscheiden werden, bevor wir das selbst wissen. Wir kaufen Bücher, die Amazon uns vorschlägt, wir hören Musik, die Apple uns empfiehlt, wir befreunden uns mit Menschen, die Facebook für passend hält. Alles wird analysierbar. Aus Kunden werden Produkte. Der Determinismus der Rechenmaschinen führt im Internet nicht zu grenzenloser Freiheit der Entscheidungen, sondern in die Echokammer netzbedingter Kurzsichtigkeit [und mittels iPod in die Schäfchenwelt eines guided life]. Aber um welchen Preis?

[Miriam Meckel | aus: Total Recall – Wie das Internet unser Denken und Leben verändert]

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