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ReinoStammte nicht ein großer Teil der berühmten Filmsongs der 40er bis 50er Jahre aus den Archiven respektive waren Lieder, die die Studios mal im Katalog gekauft hatten und deshalb immer wieder einsetzten? Ohne das jetzt überprüft zu haben, denke ich da an „As time goes by“, „Que sera“ und „I wanne be loved by You“. Ganz abgesehen von späteren Filmen mit Zeitkolorit („American Graffiti“, „Footloose“, „Good Morning Vietnam“).
Hollywood ist (wie z.B. auch der Filmbetrieb in Japan oder früher Italien) zunächst einmal eine Industrie und deswegen basiert der Output schon seit Beginn auf der Wiederholung und Variation von Genreformeln. Rückbesinnung und Selbstreflexion liegen da bereits in der Natur der Sache, nur die Ausdifferenzierung ist heute eine etwas andere. Irgendwelche Retromanie-Theorien laufen komplett ins Leere, wenn man sie nur auf bestimmte Zeitabschnitte anwenden will. In den 40ern folgte auf „Frankenstein“ und „The Wolf Man“ mit unbeirrbarer Selbstverständlichkeit „Frankenstein Meets The Wolf Man“ – heute vereinigen sich Iron Man, der Hulk und Thor zu den Avengers und kommen zwei Jahre später in der Fortsetzung wieder. Möge es ewig so bleiben, ich möchte nichts davon anders haben! (und wer die wunderbare Kunst darin nicht sieht, muss sich eben mit Literaturverfilmungen und blassem Arthouse amüsieren)
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A Kiss in the Dreamhouse