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Nun beten halt alle nach, was Simon Reynolds vorgegeben hat, da kannst Du sicher noch 50 weitere Artikel finden, die alle das gleiche erzählen. Starke Thesen sind der Schmierstoff des Feuilletons, sie leben aber auch von der Vereinfachung und Begradigung des Unübersichtlichen. So ist „Retromania“ nichts anderes als ein feuilletonistisch aufgeblasener Großtrend wie einst „New Wave“ oder „Britpop“. Bei näherem Hinsehen ist natürlich alles viel komplizierter und die Behauptung, dass in der Gegenwart angesiedelte Popmusik nicht mehr gehört würde, findet bei genauerem Hinsehen nur wenig Anhaltspunkte. Man betrachte nur mal die gerade eintreffenden Jahresbestenlisten. Klar, der „Retromania“-Anhänger wird auch dort sicher seine Fallbeispiele herauspicken können und die These bestätigt sehen, zumal es ja offensichtlich beliebig möglich ist, jeden Künstler unter „Retroverdacht“ zu stellen.
So, das mal als steile Gegenthese, darf gerne abgeschrieben werden.;-)
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