Re: Retromania | ist Pop tot?

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latho
No pretty face

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tolomoquinkolomWann soll sich denn Thomas Gross schon einmal mit dem Thema beschäftigt haben?

Keine Ahnung, frag ihn. :-) Ich halte nicht viel vom Feuilleton der Zeit, aber Gross Artikel war zusammenhängend und klar geschrieben, von daher habe ich ihn ernstgenommen.

tolomoquinkolom
Reynolds ist nicht auf der Suche nach dem total Neuen. So etwas hat es vermutlich in der Pop-Historie auch noch nie gegeben; schließlich müssen die Inspirationen ja irgendwoher kommen.

Aber genau das schreibe ich ja schon seit Seiten…

tolomoquinkolom
Es geht vielmehr um eine Verschiebung innerhalb der Popmusik, überhaupt der Popkultur. Dieser Trend, der der Musik- und auch der Filmindustrie nicht zufällig sehr willkommen ist, scheint Innovationen immer unnötiger werden zu lassen, zumal sich zunehmend auch Konsumenten zu einem erheblichen Teil nicht mehr daran interessiert zeigen. Das bequeme Geschäft mit Repertoire und Archiven ist auch wesentlich weniger risikoanfällig, da bereits auf Erfolg geprüft.

So wie ich Reynolds (und auch dich verstehe), nimmt „retro“ zu, wird zuviel aufgekocht, gibt es nichts neues. Mir fehlen da aber Belege, Belege die vor allem die Tatsache mit einberechnen, dass die aktuelle Pop-Musik inzwischen diverse Dekaden auf dem Buckel hat, gleichzeitig phänomenal erfolgreich war. Natürlich ist es nach 50 Jahren schwierig komplett neues zu bringen, wenn gleichzeitig das Alte nur ein paar Klicks entfernt ist. Von daher hat die Beschwerde, es würde nichts neues mehr geben, zumal ohne genaue Angaben, was denn neu ist und wie man es erreichen kann, viel Larmoyanz

tolomoquinkolom
Das Mainstream-Kino aus Wallstreet-Hollywood der Anwälte und Anleger verfährt ja seit Jahren und sehr erfolgreich ebenfalls nach dieser Methode. Als Cineast wirst du dir vielleicht schon einmal die Frage gestellt haben, wohin diese Wiederholungsmanie führen soll; was außer klingelnden Kassen diese reihenweise erneut verfilmten Erfolgsfilme und Erfolgsserien früherer Jahre und das wenig innovative Durchkämmen europäischer und asiatischer Kinohits mit anschließender Verfilmung des selben Stoffes, nur mit amerikanischen Darstellern, für einen Sinn haben soll – von Filmkunst ganz zu schweigen.
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Das ist aber etwas anderes als die Musikindustrie. Filme sind teuer und die großen Filmstudios waren noch nie sonderlich abenteuerlich. Mag es heute Man In Black bis Teil 26 geben, früher musste dafür Clark Gable ein- ums andere Mal den smarten Abenteuerer geben. Ich finde, das kann man nur schwer vergleichen.

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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.