Re: Retromania | ist Pop tot?

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nail75

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tolomoquinkolomReynolds ist nicht auf der Suche nach dem total Neuen. So etwas hat es vermutlich in der Pop-Historie auch noch nie gegeben; schließlich müssen die Inspirationen ja irgendwoher kommen. Es geht vielmehr um eine Verschiebung innerhalb der Popmusik, überhaupt der Popkultur. Dieser Trend, der der Musik- und auch der Filmindustrie nicht zufällig sehr willkommen ist, scheint Innovationen immer unnötiger werden zu lassen, zumal sich zunehmend auch Konsumenten zu einem erheblichen Teil nicht mehr daran interessiert zeigen. Das bequeme Geschäft mit Repertoire und Archiven ist auch wesentlich weniger risikoanfällig, da bereits auf Erfolg geprüft.

Das erscheint mir sehr viel substantieller als die meisten Beiträge bislang. Wenn man eine Vergangenheit besitzt, dann kann man die natürlich auch vermarkten und das vielleicht sogar leichter als neue Bands. Ob der Trend der Musikindustrie willkommen ist, da bin ich mir nicht sicher. Die hellsichtigen Leute haben natürlich erkannt, dass diese Vermarktungsmöglichkeiten irgendwann mal weniger werden. Aber irgendwie bleibt ihnen keine Wahl…

Allerdings möchte ich nochmals davor warnen, den gewaltigen Ausbruch an kreativer Energie Mitte/Ende der 1960er zum Standard zu erklären und alle anderen Dekaden daran zu messen, obwohl es eine solche Situation nur einmal geben kann.

Einfach? Falsch?

Yep.

Du bildest dir eine Meinung über ein 460-Seiten-Buch und die Fragen/Thesen seines Autors anhand eines quergelesenen Artikels? Alle Achtung.

Wenn der Autor es nicht schafft, seine Thesen in einem Artikel zu präsentieren, wie soll das erst in einem Buch funktionieren?

Vorschlag: anstatt Artikel vielleicht doch besser den Autor von RETROMANIA direkt lesen – und dies nicht nur quer. Deal? :-)

Ist im Moment keine Priorität.

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.