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tolomoquinkolomBei den zitierten Autoren entdecke ich keine ‘Kampfbegriffe’, geht es hier doch auch gar nicht ums Kämpfen. Auch wenn sich einige Leute von dem Wort getroffen fühlen, ist retro weder ein negatives Qualitätsmerkmal, noch ein Urteil über Liebhaber bestimmter Teile der Popgeschichte. Im Zusammenhang mit Handwerkern und Künstlern, von ZitPop und FullRetro sollte dennoch ein Diskurs zu verschobenen Gewichtungen und Tendenzen in der gegenwärtigen Popkultur möglich sein.
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Getroffen fühle ich mich nicht gerade, aber wie auch: der Begriff ist so unklar, kommt im Marketing, in eher oberflächlichen Kritiken oder hier im Forum vor, wird für verschiedene Sachen benutzt und damit eigentlich für keine. Wie gesagt, Retromania habe ich nicht gelesen, aber – und das drängte sich mir beim Lesen von Rip It Up auch auf – Thomas Gross hat ja in der letzten Zeit Reynolds jede Analytik abgesprochen. Von daher bleibt der Begriff schwammig, wird aber von Reynolds in negativem Sinn verwendet. Hier klingt das an und ich verweise zudem auf das, was ich am Anfang des Threads geschrieben habe: das total neue, das Reynolds sucht, gibt es nicht, man kann es ihm nur zuschreiben – das ist dann aber Geschmacksurteil.
Edit: Geschmacksurteil ist es immer, aber um über den Begriff zu diskutieren (diskutieren: immer!), sollte vor allem der zentrale Begriff, um den es geht, konkreter sein. Einfach einen Begriff, „Retromania!“, „Re-creativity!“ in den Ring zu werfen, um dann nicht hinterherzusteigen, finde ich etwas schach.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.