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Herr RossiGegenfrage: Welche Entwicklungen siehst Du in der Pop-Musik in den letzten Jahren und wie wurden diese kommuniziert, wenn nicht durch das Internet?
Die von Mikko genannten Namen sind nur zwei von inzwischen beliebig vielen. Bei den Arctic Monkeys war es vielleicht noch eine Nachricht, dass sie ein „Internet-Phänomen“ sind, aber sieben Jahre später ist es eine schlichte Selbstverständlichkeit.
„Das Internet“ macht keine Trends, sondern das Internet ist heutzutage der Kommunikationsraum, in dem sich diejenigen, die sich für aktuellen Pop interessieren, vernetzen und austauschen. Daran führt überhaupt kein Weg mehr vorbei. Du wirst keinem Künstler mehr begegnen, der ein Debüt vorlegt, jedenfalls keines, das Beachtung findet, ohne dass er zuvor schon ein Thema im „Social Web“ und in der „Blogosphäre“ gewesen wäre. Wenn doch, wäre das eine Nachricht wert!
Über Trends zu sprechen, ist heute schwieriger als früher, die Szenen und Genres verschwimmen. Von Musikjournalisten geprägte Begriffe wie „Hypnagogic Pop“ können sich nicht mehr im allgemeinen Sprachgebrauch der Pop-Hörer durchsetzen. Im Zweifelsfall ist für die Rezipienten alles irgendwie „Indie“.
Dazu müsste man wissen, welche aktuelle Musik Du überhaupt hörst und wie Du auf diese gestoßen bist. Nenn doch mal ein paar Namen. (Pitchfork ist einflussreich, ich würde es aber nun auch nicht so hervorheben, es ist halt eines von diversen Online-Musikmagazinen.)
Ich erkenne überhaupt keine Entwicklungen mehr, obwohl ich auch im Internet danach gesucht habe und auch auf Pitchfork (allerdings nicht auf die Blogs) gestoßen bin.
Was hängengeblieben ist, ist nur ein (beachtlicher) Retro-Act, nämlich Leslie Clio, und auch die nur durchs TV („Clipster“).
Aktuelle Musik, die nicht im Radio rauf und runter gespielt wird oder von Künstlern von früher kommt, erreicht mich seit der Einstellung von Onyx TV (und damit der Sendung „TV Radio“) eigentlich nicht mehr.
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