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tolomoquinkolomPop-Schaum und iPod, Gegenwartsflüchter und andere Philosophen.
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Dazu (auch wenn nicht im direkten Zusammenhang): Letztens hab ich mir bei youtube eine Fernsehaufzeichnung eines Strokes Konzert angeschaut (von 2001 oder 2002). Klick Nicht nur, dass die Bühne tatsächlich etwas an 2001 (also den FIlm) erinnert, aber ich war auf einmal schockiert: Das ist gerade einmal 10 Jahre her? Das sieht aus als wäre es 30 Jahre alt. Das Outfit der Strokes spielt da sicherlich eine Rolle, aber es wird bspw. auch noch genüsslich gequalmt etc. Das wirkt heute schon wie ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten. Ich mag die Strokes. Im Vergleich zu heute, kommt mir das rückblickend jetzt schon total aus der Zeit gefallen vor (bzw. als läge alles noch länger zurück als es das tatsächlich tut), obwohl damals der „Hype“-Hype im vollen Gange war. Und das alles noch vor Twitter, Facebook und Smartphones.
Worauf ich hinaus will (ich hatte das auch schon mal in einem anderen Thread erwähnt). Die ganzen Retro Analysen erwecken den Eindruck als gingen sie immer noch von dieser Zeit aus. Ich bin immer noch auf der Suche nach guten Analysen, die in diesem Zusammenhang die abermalige Beschleunigung durch die Ausbreitung der Technologien der letzten Jahre stärker berücksichtigt (sofern sie eine Rolle spielen sollten). Ich würde ja die Vermutung aufstellen, dass dadurch die Pophistorischen „Zeitreisen“ noch weiter beschleunigt wurden. In der Musikpresse las man in Bezug auf die Strokes ja immer, dass sie viel Velvet Underground gehört haben und sich anziehen wie ihre Väter. So „einfach“ war das vor 10 Jahren noch. Mit den ganzen Modeblogs und Poparchiven steht ja nochmal ein viel größerer Fundus zur Verfügung.
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If I can't dance, I don't want your revolution!