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Vorhin habe ich nach langer Pause mal wieder auf der Seite der Phase 2 vorbeigeschaut und einen funkelnden Essay von Frank Apunkt Schneider gefunden:
„Heute sind die deutschen Albumcharts ein Marktplatz stimmiger Identitätsangebote. Die biederrockistischen Toten Hosen stehen dort in einträchtigem Konkurrenzkampf neben dem sanft modernisierten Schlager von Helene Fischer und Andrea Berg, deutschem Gangsterrap, den Bombastpopblähungen von Unheilig und dem gefühligen Indiepop von Thees Uhlmann oder Jupiter Jones. Natürlich hört sich das alles immer auch ein bisschen gleich an; die Toten Hosen klingen wie Andrea Berg mit Gitarren und Jupiter Jones wie Unheilig mit Abitur. Aber vielleicht muss das auch so sein, weil sie sich alle um das gleiche bewerben: die deutsche Seele und ihre Kaufkraft.
Sie alle haben jedenfalls verstanden, wie zielgruppengerecht aufbereitete Popwaren funktionieren. Nichts, was sie tun, wirkt mehr unfreiwillig eigenständig – also so falsch, ungelenk und beknackt, wie es Kunze oder Grönemeyer nie abstreifen konnten. Auf ihr langweilig-perfektes Einerlei darf Popdeutschland zu Recht stolz sein (statt sich weiterhin für Grönemeyer schämen zu müssen): Endlich haben auch wir internationales Radioformat!“
(Frank Apunkt Schneider, „Ärger im Identitätsparadies“)
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To Hell with Poverty