Re: Veronica Falls – Waiting For Something To Happen

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ragged-glory

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Ja doch, „Teenage“ wird auch im Dezember 2013 noch zu den schönsten, sentimentalsten und zartfühlendsten Stücken des Jahres zählen, und nein, man möchte gar nicht näher auf den Text achten, will gar nicht herausfinden, ob hier auf eine Freundschaft, eine Beziehung oder beides verwiesen wird: „Driving late at night/ I let you listen to the music you like/ Then I drop you home.“

Um welche Musik es sich hier handeln könnte, ist wie schon beim ziemlich fulminanten Debüt „Veronica Falls“ evident: „Waiting For Something To Happen“ rühmt die versunkenen Tage von C 86 und die Nächte des frühen Twee-Pop, die jungen R.E.M., Felt, Pavement, Field Mice und Talulah Gosh, was auch heißt, dass aus „Broken Toy“, „Waiting For Something To Happen“ und „Everybody’s Changing“ der pure Liebreiz springt und man die meist auf sehr ökonomische Art und Weise dahingeschrammelten heart songs ganz automatisch mit Gefühlen verbindet, die man nicht festhalten konnte, die in den Spalten und Ritzen der formativen Jahre verschwunden sind, ohne Abdankung, ohne Abschied.

Wer noch nicht nostalgisch ist, der wird es hier werden, und wer noch etwas Geld in den alten, umgenähten Jackentaschen findet, der gehe nicht über Los, sondern auf der Stelle in den letzten echten Plattenladen der Stadt und verlange „Waiting For Something To Happen“. Until the fools get wise.

(7.3) Jan Wigger

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