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optimist(…) Damals wie heute fällt mir sofort der beschränkte Ausdruck von Alan Vega auf. Und wie genial sich die Paarung mit dem ebenso limitierten Martin Rev ergab.(…) So eine langweilige Schlaftablette wie der Gitarrist auf „Cubist Blues“ funktioniert in meinen Ohren allerdings nur ganz quälend. (…) ganz so simpel ist das nicht, wenn die Muse vergessen hat, einen zu küssen….. (…) empfinde ich „Cubist Blues“ grösstenteils als lähmend uninspiriert. Leider.
Autsch!
Das sind deutliche und harte Worte. Ich selbst höre die Platte ähnlich – formal beschränkt, Probenraumästhetik, repetetiv – , beurteile sie aber ganz anders, wie man hier nachlesen kann. Ich finde es aber schon wieder richtig gut, so ein völlig anderes Urteil zu lesen, das zwar nachvollziehbar ist, das ich aber nicht teile.
optimistMeine Anmerkung zu Vega’s „beschränkte Ausdruck“ bezieht auf eben diesen Kontext. In einer doch ziemlich gewöhnlichen Blues Band verliert Vega einen Teil seiner Magie. Sagen meine Ohren.
Kunst ist – auch – Beschränkung. Da sind wir uns wohl einig. Bei Suicide haben Alan Vega und Martin Rev das tatsächlich genial umgesetzt. Für mich funktioniert das allerdings auch bei Cubist Blues ziemlich gut.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)