Re: Suicide – Alan Vega + Martin Rev

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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dying-stereoDie Debut Lp und die Way of life sind grosses Kino. Die zweite wirkte etwas zu poppig. Den Rest kenne ich nicht.

Da kennst Du sogar mehr als ich. Für mich sind die ersten zwei Alben eigentlich alle beide Klassiker und auch den etwas polierteren Klang des zweiten Albums finde ich großartig. Dazu erzähle ich aber gerne später noch was. A Way Of Life ist sozusagen das Re-Union-Album, das Suicide 1988 veröffentlichten, nachdem 8 Jahre Funkstille geherrscht hatte. Irgendwie bin ich da aber misstrauisch: Kann man die Energie vom Ende der 70er bis ans Ende der 80er hinüberretten? Die ersten beiden Alben haben für mich auch etwas sehr Zeittypisches. Aber vielleicht kann man das später noch ausführlicher diskutieren.

Catch-22Anfang 2000 gab es diese „Dance Punk/Electro Punk“ Phase, mit Bands wie Radio 4, The Rapture, LCD Soundsystem … In dem Zusammenhang wurden auch „Suicide“ als Einfluss und Inspiration genannt. Es existiert sogar eine Zusammenarbeit zwischen Alan Vega und DJ Hell, und zwar „N. Y. Muscle“ (2003).

Es gab immer mal wieder Anlässe, aus denen Suicide für kurze Zeit ins Rampenlicht gerückt wurden. Aber irgendwie sind sie auch immer wieder daraus verschwunden.

NorbertNachdem ich das erste Album von Suicide sehr mochte, habe ich mir auch ein Konzert im Berliner SO36 angetan. Das war wohl der schwächste Gig, den ich bis dahin erlebt habe.

(…)

Außerdem packte Alan Vega eine Konzertbesucherin aus der ersten Reihe am Schal und würgte sie (nur um der Show Willen).

(…) und habe Suicide deshalb ein paar Jahre später nochmals im Berliner Metropol erlebt. Das war noch eine viel peinlichere Veranstaltung.

(…)

Weiterer Höhepunkt: Alan’s Selbstverletzung am Unterarm mit Hilfe einer Stecknadel. Hiernach quetschte er die frische Punktion und hielt dem Publikum triumphierend den Arm mit dem roten Tropfen entgegen.

Solch eine geschmacklose Bühnenshow, untermalt mit Endlos-Loops und magerbüstigen Keyboard-Improvisationen tue ich mir nicht mehr an.

Klare Worte!

Solch vernichtende Urteile liest man selten. Ich habe Suicide niemals life gesehen. Ihren Auftritten hängt ein zweifelhafter Ruf an, von überwältigend bis langweilig. Sie sind sogar mal von der Bühne geprügelt worden. Und was Du hier erzählst, hört sich sogar erbärmlich an.

Wann waren die beschriebenen Konzerte denn?

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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)