Re: Dead or alive? Der Einfluss der "alten Meister" auf jüngere Musiker

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gypsy-tail-wind
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@tolo: Miles weil er mehrere Male neue Impulse in der Musik durchgesetzt hat (Cool/Birth of the, Hardbop/Workin‘ etc., Modaler Jazz/Kind of Blue, bester Postbop aller Zeiten/Miles Smiles, Plugged Nickel etc., Jazzrock/Lost Quintet, Bitches Brew etc) … Coltrane, weil er eine übermächtige Figur ist, auch in Sachen Erforschung der Spiritualität in der Musik … Ellington, weil er der wohl reichhaltigste, nuancierteste Tonsetzer des Jazz war … Armstrong, weil er verdammt noch mal swingte wie kein anderer vor und nach ihm (ja, ich hab sie alle gehört, den Buddy Bolden Zylinder benutze ich als Blumenvase) … bei Parker finde ich das Festhalten des Einflusses schon schwieriger, jedenfalls sehe ich ihn kaum als über den Jazz herausreichend (pinch belehre mich!) … Ornette find ich sehr schwer zu beurteilen (Cecil Taylor noch schwerer, der ist wohl so übermächtig, dass es nur ein paar wenige Leute gibt, bis heute, die sich in ähnlicher Musik versuchen).

Bix … nunja, falsche Hautfarbe, in den Mühlen der falschen Plattenindustrie … es gäb da noch andere Bunny Berigan etwa – die sweet music wird ja nur durch die lichten Momente der Soli erträglich, bei Bix gibt es natürlich anderes, die Sachen mit Trumbauer (der später aber auch recht abstürzte) … aber davon lief wohl wenig wirklich weiter in der Musik – Trumbauer > Lester Young? Vielleicht schon, ja … Lester Young war innerhalb des Jazz dann auch ein immenser Einfluss, der direkt und indirekt wohl kaum einen Saxophonisten danach nicht betraf, Parker, Rollins, Coltrane, die ganze „grey boys“ (pardon, so nannte Pres die „Brothers“, Getz, Eager, Zoot, Al Cohn etc. etc.). Aber solange solche Einflüsse nicht über die Stilgrenzen hinaus reichen, würde ich sie in der Diskussion hier nicht nennen.

Also aus meiner Jazzwarte hinaus nominiere ich die schon genannten:

Armstrong
Ellington
Miles
Coltrane

Wie ist das eigentlich mit den alten Blues-Sängerinnen? Bessie Smith?

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