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Hier möchte ich nun endlich mal ein ganz vortreffliches Geschreibe von Hal Croves zitieren, dem nichts hinzuzufügen ist:
Hal CrovesIch sehe Lena als überdurchschnittlich kreativ, begünstigt mit einer ungewöhnlichen, markanten und jederzeit wiederzuerkennenden Stimme, großer Ausdrucksfähigkeit und, ja, in der Tat monumentaler Bühnenpräsenz. Ich glaube nicht, dass ich jemals etwas wesentlich anderes behauptet habe, aber ich will das gerne noch einmal ausdrücklich hier festhalten. Lena ist keineswegs in jeder denkbaren Hinsicht die Beste, aber darauf kommt es mir eh nicht an. Manchmal meine ich einen schlechten Idealismus im Reden über Lena wahrzunehmen nach dem Motto: hier müsste sie besser sein, da müsste sie weniger aufgedreht sein usw. Ich halte von solchem Reden nichts, sondern nehme Lena, wie übrigens überhaupt jedeN InterpretIn, schlicht so an, wie sie ist. Und so finde ich sie auch richtig und gut und richtig gut.
TheMagneticFieldVorweg: Dies geht nicht an all die, die mit dieser Art Girl-Pop eh nichts anfangen können und hier einfach mal auftauchen, um zu erzählen, was für ein Mist das alles ist.
Alle anderen würde ich bitten noch mal richtig hinzuhören. Ich bin erstaunt, wie schnell selbst hier im Forum dieses deutsche „Hochjubeln und dann fallenlassen“ von statten geht. Dieses Album lohnt nämlich deutlich mehr als man nach den Kommentaren (die Lena-Hardcore-Fanbase ausgenommen) meinen könnte und ist mit Abstand das bisher beste, weil ausgewogenste Lena-Album. Oder anders, würde man die Vorgeschichte nicht kennen und dieses Album würde unter anderem Namen, als Debüt einer jungen aufstrebenden skandinavischen Künstlerin oder britischen Girl-Group veröffentlicht, wären meiner Einschätzung nach deutlich mehr User angetan. Nicht euphorisiert, dafür fehlen dem Album tatsächlich die (dunklen) Brüche, aber doch eher mit wohlwollenden Kommentaren unterwegs. Denn die Sparte, die das Album abdecken soll, deckt es mit einer gewissen Leichtigkeit und auch Eingängigkeit ab und ist dabei über weite Strecken sehr unterhaltsam. Und ganz ehrlich, seit wann wird bei Musik dieser Art auf den Pennäler-Grad der englischen Lyrics geschaut, das ist doch albern. Also vielleicht einfach mal das vorhandene Lena-Bild vor Augen abdunkeln und der Platte noch mal unvoreingenommen gegenüber treten.
Sehr gute ***1/2 (vielleicht sogar knappe ****)
Danke, grad der Part mit den Lyrics ist jener der mir besonders zusagt.
Herr RossiDie ersten beiden Alben hat doch im wesentlichen der Grobmotoriker Stefan Raab produziert, wo soll denn da die Finesse herkommen? Und ich habe Lena nun wirklich häufig zugehört, eine variable Sängerin ist sie nicht.
Nach Lenas ersten drei Alben, die ich intensiv und oft gehört habe, kann ich nun sagen: sie hält die Songs durch ihre Stimme, und die Art wie sie singt, und gerade auf Stardust durch ihre unglaublich gute Betonung der Worte zusammen (die Wortintonierqueen), eine unglaubliche Gabe die sie da hat wie ich finde.
Phantastisch wie ihre Stimme den Song zusammenhält, gerade Time höre ich oft gerne mit Kopfhörern und voller Konzentration auf die einzelnen Worte, ein Genuss! Diese beiden Songs dürften noch nicht allen die nicht abgeneigt sind bekannt sein. Lenas Versionen von Time, ein Cover von Ben’s Brother und Moonlight, gecovert von Mayaeni.
(Moonlight, stand jetzt, leider nur als Download bei iTunes, Time ist die B-Seite der Stardust Single)
Herr RossiNein, eben nicht. Des Pudels Kern ist, dass Du hier vehement Eulen nach Athen trägst. Wir beschäftigen uns hier seit ihrem ersten Auftritt mit Lena. Du musst sie uns nicht erklären, wir haben hier jedes Detail dreimal gewendet. Das kannst Du auch gerne alles nachlesen, die Threads sind da. Wäre schön, wenn Du das einfach mal zur Kenntnis nimmst. Du hast es hier auch nicht mit bornierten Hatern zu tun, sondern Lena hat hier durchaus Freunde und Fans, z. T. enttäuschte Fans. Schau Dir pinch an, sie hat dem Mann das Herz gebrochen, er ist nur ein Schatten seiner selbst. Ehrlich.;-)
In meinen Augen gibt es dafür auch ein Wort: Schwäche. Es sollten nicht zu früh die Perfekten Bilder im Geiste gemalt werden.
Nur so: wäre Lena ein Tier sei sie wohl eine Eule, sagte sie einst, ja sie sieht wohl nicht nur imLicht.
bullschuetz … Verzeihung, das klingt, als soll Lena sowas wie der Gipfel der Popwelt sein, und das ist einfach bizarr. …
Was die Weibliche Popwelt angeht, da gehört Lena in meinen Ohren, auf jeden fall, nicht ganz Gipfel weil eins-zwei Alben die bleiben bleibt sie noch schuldig, aber doch zu den führenden, also ziemlich fast ganz oben. Mal hören was vier sagt…
…
Hal CrovesFrankfurter Allgemeine Magazin, September 2013
http://verlag2.faz.net/dynamic/download/magazin/Magazin_September_2013.pdfFotos S. 1, 3, 26-30; Interview S. 31 (Die Seitenzahlen sind auf den Adobe Reader bezogen, bei doppelseitiger Anzeige)
Woran arbeiten Sie gerade?
An meinem vierten Album. Fertig ist noch nichts. Es sind Texte, Melodienschnipsel. Ich probiere viel aus. Mich hat die Experimentierfreude gepackt, deshalb wird es lange dauern. Ich habe mir ein kleines Studio in die Wohnung gebaut. Außerdem nehme ich jetzt Klavierunterricht. Ich sitze also vor dem Musikprogramm, klimpere rum, singe, schreibe. Manchmal sind zuerst die Texte da, manchmal die Melodien. Ich bastele so lange dran rum, bis es richtig ist. Ich habe ja auch drei Jahre lang Zeit zum Lernen gehabt.
@neiliebly, hier ganz unten gebe ich dir wieder was zum denken: http://forum.rollingstone.de/showthread.php?41439-Lena-Meyer-Landrut&p=3066338&viewfull=1#post3066338
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