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Hal Croves
Wie schreibt Daniel Koch so schön:Aber ach, man kann nicht anders…
Immerhin konstatiert er aber auch:ihre neuen Songs lassen gelegentlich eine gewisse Klasse aufblitzen
Dennoch passte bei ihrem Konzert so irgendwie gar nichts. Weder ihr in Brooklyn geborgtes und mit Hot Pants aufgepimptes Outfit, noch ihre krampfhaft seriös musizierende Band und schon gar nicht der beißende Kontrast zwischen Kleinmädchen-Auftreten und dem eigenen Anspruch, den sie ja angeblich mit dem neuen Album einlösen will.
Was bitte schön hat das eigentlich mit der Musik zu tun?
Hält sich der Kritiker hier an Oberflächlichkeiten auf?
Muss sich dann nicht der Vorwurf der Oberflächlichkeit auf seine eigene Kritik abfärben?
Und das ist geradezu tragisch, denn ihre Stimme hat ihren Reiz, ihre neuen Songs lassen gelegentlich eine gewisse Klasse aufblitzen
Wir reden hier von Klasse, nicht nur von ganz nett ?
Aha, höre ich hier ein leichtes Lob heraus ?
aber all das gerät ins Hintertreffen, wenn sie auf der Bühne, die aufgedrehte, plappernde, nervöse Witze machende Lena ist, auf die sie Stefan Raab konditioniert zu haben scheint.
Schon wieder Oberflächlichkeiten ?
Sicher fehlt dem Mädel Routine, aber geht dem Kritiker hier nicht eher seine Menschenkenntnis abhanden. Ist es so unfaßbar sich vorzustellen das die junge Dame nicht einfach nur unglaublich nervös war.
Wie sie im Interview bereits erläuterte ist ihr Anteil an dem Gesamtergebnis deutlich gestiegen, und ein erster Auftritt mit seinem eigenen ‚Baby‘ und vor kritischen Publikum mental sicher etwas anderes als ihre früheren Auftritte.
Was dem Kritiker hier übrigens abgeht ist eine völlig wie von Sinnen abgehende Lena, wie ich sie so auch noch nicht gesehen hab (Ja, ich stand auch da vorn, übrigens auch bei Amanda Mair und Lukas Graham).
Übrigens auch eine in ihrer Vokalstimme extrem gereifte Lena. Die Schlusssequenz von Stardust hätte ich ihr zu Zeiten von USfD vokal noch nicht zugetraut. Und hier war das live nicht die einzige Brett das sie mal so einfach pulverisierte.
Die Reaktionen im Publikum waren dabei erstaunlich durchwachsen. Vor der Bühne fraß man ihr aus der Hand, hinten machte sich hier und da Häme breit. So hörte man zum Beispiel den Satz: „Wir gehen mal zu Kakkmaddafakka – echte Musik gucken.“
Ok, so weit so gut, spaltet sie doch bereits seit den ersten Tönen von Adeles My Same vor 2 1/2 Jahren das Publikum.
Aber vergleichen wir hier mit Kakkmaddafakka? Also braucht’s schon ein Schwergewicht für den Vergleich. Haben wir hier einen weiteren versteckten Respekts-beweis?
P.S. Und geht man nicht eigentlich Musik ‚hören‘ ??
@songbird, Nes, cinch, Clau, ich dachte eigentlich das Niveau hier ist höher.
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neilieblyReeperbahnfestival im Springerverlag rezensiert/kommentiert
Lerne mal Zitieren:
Das durchaus heterogene Publikum ist begeistert. So drängen sich in den ersten Reihen mehrere Männer mittleren Alters, alle Mitglied im Fanclub „Lenaisten e.V.“. Daneben steht ein Punk mit Piercings im Gesicht, Teenager sind zu der späten Stunde nur vereinzelt zu sehen.
Der Punk war übrigens ein ziemlich cooler Typ, und durchgängig am ganzen Abend sowohl bei Amanda Mair als auch Lukas Graham in den ersten Reihen.
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