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Anonym
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otisUnd, wohin ging die Diskussion monatelang? Musik taugt nichts, Dame kann nicht singen, nur wegen des Video hat sie Erfolg.
Im Falle von „Video Games“ sehe ich das anders. Da harmonieren Clip plus Musik vortrefflich, mehr noch: sie ergänzen sich auf sehr unaufdringliche und einfühlsame Art und Weise. Aber auch ohne Clip bleibt „Video Games“ grandios und die dem Song eigene Melancholie wird durch die Clipbilder weder bevormundet noch zerstört.
Anders hingegen „National Anthem“: mittelmäßiger Song, protziges, berechnendes Video. Oder „Born Free“ von M.I.A.; das erfuhr erst durch ein sich verselbstständigtes Video die Spanne an Aufmerksamkeit (trotz textlicher Eindeutigkeiten), die es vorher in diesem Umfang sicher nicht bekommen hätte. Das sind zwei Beispiele, die den visuellen Aspekt über die Musik stellen. Aber wer nicht erst seit gestern Musik hört, fühlt, empfindet und verinnerlicht hat, erkennt sicher die für ihn jeweils wichtigen Unterschiede von Video und Audio, ohne darüber eine akademische Abhandlung fabrizieren zu müssen.
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