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Dennis BlandfordIch war gestern Abend in Heidelberg u. bin leider nicht wirklich begeistert. Was auf Platte diesen aberwitzigen, jenseitigen Charme ausübt stellte sich für mich live wirklich als endloses Dröhnen dar. Zudem wurde der beste Song von Ceremony „Mountains Crave“ gleich als Opener geopfert und noch dazu nervös und halbgar interpretiert.
Lediglich „Funeral for my future children“ gefiel mir live richtig gut. So sympathisch Anna und Band auch auftraten, am Ende war nahezu die gefühlte“ Hälfte des Publikums gegangen und das habe ich pers. so auch noch nicht erlebt. Da das Konzert in der „Enjoy Jazz“ Reihe stattfand, waren auch etliche Jazzanhänger da, die einfach neugierig waren aber offensichtlich mit den endlosen Sound Drones wenig anfangen konnten. Echt schade!
Also in Kiel war die Akustik deutlich besser, „Dröhnen“ war allenfalls in den lautesten Passagen vorhanden. „Mountains Crave“ als Opener fand ich auch verschenkt, da wäre ein Aufbau wie beim Album sinnvoller gewesen. Leider war die „Pumpe“ nicht wirklich gut gefüllt, aber von den Anwesenden ist so weit ich das feststellen konnte kaum jemand vorher gegangen.
Allerdings war wohl bei vielen die Überraschung groß, als der Support Julia Kent anfing, eine Cellistin hatte nicht jeder erwartet. Auf deren Auftritt war ich genauso gespannt wie auf Anna von Hausswolff (Character von JK ist bisher mein Album des Jahres), und wurde auch hier nicht enttäuscht, leider ist für’s Vorprogramm selten mehr als eine gute halbe Stunde drin…
Die einzige Enttäuschung war dann ausgerechnet die letzte Zugabe von AvH, zu der Julia Kent zurück auf die Bühne kam. In diesem neuen Stück ging das Cello leider ziemlich schnell unter, spätestens als die Gitarren dazukamen war von Julia nichts mehr zu hören, sodass die letzten 3/4 des Songs auf dem Ceremony-Album nicht aufgefallen wären. Schade, aber ansonsten ein wirklich lohnender Abend mit zwei Protagonistinnen, von denen hoffentlich noch viel kommt.
BonjourWie konnte ich das Album nur so lange ignorieren?
Die Frage stell‘ ich mir auch und bin umso glücklicher, das Album noch rechtzeitig vor der Tournee entdeckt zu haben.
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