Startseite › Foren › Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie › Und so war es dann › Giant Giant Sand · Sommer 2012 › Re: Giant Giant Sand · Sommer 2012
stefaneGanz famoses Konzert am Samstagabend im sehr gut gefüllten franz.K in Reutlingen.
Anbei der Konzertbericht des Reutlinger General-Anzeigers:
http://www.gea.de/nachrichten/kultur/der+ungezaehmte+klang+arizonas.2722867.htmAngefangen hat der Abend mit einem Auftritt von Brian Lopez.
Begleitet von diversen Mitgliedern von Giant Giant Sand (Gabriel Sullivan wechselnd am Akkordeon und der Gitarre, Jon Villa an der Trompete und der Rhythmusgruppe mit Thøger Lund am Bass und Peter Dombernowsky an den Drums) brachte er fünf eigene Songs zu Gehör.
Sein Timbre erinnert in der Tat an Jeff Buckley, die Phrasierung ist jedoch deutlich anders.
Die Gruppe erstaunlich gut aufeinander eingespielt.
Highlight für mich der letzte, sehr zärtliche Song, für den Brian Lopez nur von Anders Pedersen an der Lap Steel begleitet wurde.Für die Pause haben dann fast alle den unerträglich heißen Konzertsaal des franz.K Richtung Bar bzw. angrenzendem Biergarten verlassen.
Nach einer halben Stunde dann ein leises Klaviergeklimper, das aus dem Saal zur Bar und in den Biergarten herüberwehte. Zuerst schenkte dem niemand Beachtung, als es dann aber nicht aufhörte und immer lauter wurde, war klar: Howe has entered the stage!
Was dann folgte, war ein phantastischer Ritt durch das neue Album „Tucson“, äußerst konzentriert und fokussiert, mit nur wenig Raum für die früher von Howe gewohnten Aus- und Abschweifungen.
Das Zusammenspiel der elfköpfigen Band nicht immer ganz reibungslos, aber insgesamt doch präzise und genau, was die Dynamik und den Laut/Leise-Wechsel, der diese Musik live teilweise erst so faszinierend macht, befördert hat: eben noch die Band in Full Flight, Jon Villa an der Trompete bläst sich die Seele aus dem Leib, Nicolaj Heyman bearbeitet sein Keyboard wie ein Derwisch, Gabriel Sullivan läßt sein Akkordeon fliegen, und Brian Lopez und Anders Pedersen dreschen wie die Verrückten auf ihre Gitarren ein, im nächsten Moment bricht die Soundwand ab, und Howe übernimmt nahtlos mit ein paar hingetupften Klavierakkorden.
Faszinierend!Höhepunkt des Abends dann „Carañito“, wo die Band sich immer mehr in einen Rausch hineingesteigert und eine lange, fast schon jamartige Version des Songs geboten hat.
Der Zugabenblock endete dann mit dem wunderschönen „Out of the Blue“, wo das Energielevel wieder etwas nach unten gefahren wurde und alle Sänger nochmals eine Strophe übernehmen durften.
Sound war sehr gut, selbst die akustische Gitarre war in dem teilweise wilden Klanggebräu gut zu vernehmen, nur die beiden Streicher waren etwas zu leise ausgesteuert.
Als Ergebnis bleibt festzuhalten: ein absolutes Konzerthighlight in diesem Jahr.
Wer die Gelegenheit hat, sollte unbedingt einen der noch ausstehenden Termine besuchen:
21.08.2012 Dresden – Beatpol
22.08.2012 Berlin – Lido
23.08.2012 Hamburg – Knust
24.08.2012 Köln – Kantine
25.08.2012 Frankfurt – Zoom
He, ich war auch da!
Kann alles bestätigen, was du so sagst. Ich habe Howe noch nie in so großér Besetzung erlebt, aber es „stand“ ihm gut. Er hat sich ja auch noch selbst vorgestellt: „Gelb ist yellow.“
Caranito in der Tat großer Jam. Im übrigen spielten sie ja zwei Zugabenblocks, das Publikum (300 Leute) war entsprechend begeistert. Großartig Jon Villa mit seiner Trompete, aber auch die Sängerin Lonna kelly. Skurril (und für mich grenzwertig): Die dänische Bratschistin hatte sich ihr Baby (!) auf den Rücken gebunden und mit Ohrstöpseln versehen.
Alleine schon der Beginn: Howe am Klavier, spielt was, dann entsteht daraus mitz ganzer Band der „St. Louis Blues.“
Großer Abend.
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