Re: DONALD FAGEN – Sunken Condos

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tolomoquinkolom

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KrautathausMan kann natürlich leichtfertig, alles was einem nicht liegt, als Berieselungs Groove abtun. Mit dem Argument könnte ich auch viele v. J. Cash’s Sun Aufnahmen als Fahstuhlmusik bezeichnen, denn deren Rhythmus (mit oder ohne Schlagzeug) ist ja auch durchgehend derselbe. Bei so mancher Motown Aufnahme zieht sich der Drumsound auch sehr geradlienig durch das Popstück. Disko, Funk! Dasselbe.

Berieselungseffekt (SUNKEN CONDOS) und unangenehmer Drum-Rhythmus (THE NIGHTFLY) bezogen sich auf die Wirkung beim Albumhören am Stück. Da wird so etwas deutlicher, als bei einzeln gehörten Songs.

Motowns Rhythmus- und Soundstrukturen wären ein interessantes eigenständiges Thema.

Klar gibt es bei Sunken Condos keine rhythmischen Breaks, keine Taktwechsel oder viel Betonungen durch das Schlagzeug, aber das wäre mir bei den dichten Arrangements und den jazzigen Harmonien auch etwas zu viel. Der funk-soulige Rhythmus wird ja nicht nur vom Schlagzeug bestimmt, sondern mit allen anderen Instrumenten wie ein Teppich gewebt.

Deine Beobachtung ist ein Grund dafür, weshalb man SUNKEN CONDOS und THE NIGHTFLY nicht wirklich miteinander vergleichen kann.

Glaub mir, ich bin sicherlich kein satter Hörer, aber „The Nightfly“ ist seit Erscheinen aus meinen Lieblingsalben nicht mehr wegzudenken. Im Gegensatz zu „Sunken Condos“ ist es zwar etwas einfacher arrangiert (weniger Instrumente), hat aber unvergessliche Melodien, die deutlich leichter daherkommen, als auf „Sunken Condos“.

Ich will dir keineswegs THE NIGHTFLY ausreden. :-)

Bei den ‘satten Hörern’ habe ich auch nicht an Forumsuser gedacht (die sind meist recht hungrig), sondern an jene Leute, die längst vollkommen andere Prioritäten setzen und Musik nur noch als modische Accessoires betrachten und in dieser Hinsicht längst jede Neugier abgelegt haben.
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