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tolomoquinkolom
Mir kommt dieser Berieselungs-Groove wie ein Jazz-Pop-Soul-Placebo vor, das mich nie wirklich erreicht. Allerdings haben für mich auch Steely Dan nach ihren ersten drei Alben ihre Anziehung verloren und Fagen solo hat da keine Lücke füllen können.
Man kann natürlich leichtfertig, alles was einem nicht liegt, als Berieselungs Groove abtun. Mit dem Argument könnte ich auch viele v. J. Cash’s Sun Aufnahmen als Fahstuhlmusik bezeichnen, denn deren Rhythmus (mit oder ohne Schlagzeug) ist ja auch durchgehend derselbe. Bei so mancher Motown Aufnahme zieht sich der Drumsound auch sehr geradlienig durch das Popstück. Disko, Funk! Dasselbe. Hör Dir mal Spark’s „No1 in heaven“ an. Das ist doch deshalb noch lange keine Dudelmusik.
Klar gibt es bei Sunken Condos keine rhythmischen Breaks, keine Taktwechsel oder viel Betonungen durch das Schlagzeug, aber das wäre mir bei den dichten Arrangements und den jazzigen Harmonien auch etwas zu viel.
Der funk-soulige Rhythmus wird ja nicht nur vom Schlagzeug bestimmt, sondern mit allen anderen Instrumenten wie ein Teppich gewebt.
tolomoquinkolom
Ja, THE NIGHTFLY mit seiner Mitternachtsradiomuzak gefällt mir nicht. Ist dir aufgefallen, dass sich ein kaum variierter Drum-Rhythmus monoton durch das Album zieht? Bei WALK BETWEEN RAINDROPS landet Fagen dann auch noch bei Lounge-Georgel für Kaffeefahrten. Viele satte Hörer mögen das – ich nicht.
Glaub mir, ich bin sicherlich kein satter Hörer, aber „The Nightfly“ ist seit Erscheinen aus meinen Lieblingsalben nicht mehr wegzudenken. Im Gegensatz zu „Sunken Condos“ ist es zwar etwas einfacher arrangiert (weniger Instrumente), hat aber unvergessliche Melodien, die deutlich leichter daherkommen, als auf „Sunken Condos“.
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