Re: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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Sollte natürlich heissen: „was all die anderen nicht auch liefern“, aber wurde ja richtig verstanden :-)

vorgartendas scheint mir persönlich plausibler. aber generell: welche steeplechase-alben fallen euch ein, die wirklich biss haben? (mir eigentlich nur ANTIQUITY von jackie – aber ihr kennt ja viel mehr.)

Spontan eigentlich kaum eins … McLeans „Live at Montmartre“ eventuell? Hier liegt seit neustem das eine von der Left Bank Society („Tune Up“), aber das zählt nicht.

Ich glaube, man kann das auch kaum vergleichen, die meisten Steeplechase-Alben gäbe es so in den USA nicht, es sind ja sowas wie verspätete Bebop-Alben … das Edwards-Album z.B. gefällt mir sehr gut, Gordon z.B. oder auch weniger bekannte Leute (Louis Smith etwa) haben schöne Alben gemacht, aber das Umfeld ist ein anderes, da ist kein kompetitiver Geist zu spüren wie er die Hard Bop-Ära ncoh durchzog (die Soli von Morgan und Clark auf „Minor Move“ sind ja fast schon Kriegserklärungen an den Neuling Brooks! Hubbard machte das ja auch die ganze Zeit, mit Brooks wie es scheint vielleicht ja auch noch abseits des Studios, das widerspricht allerdings seinen eigenen späteren Äusserungen im Interview mit Art Taylor, wo er ja gerade den Community-Aspekt und das Self-Empowerment anspricht, das geht ja eben gerade nicht, wenn zugleich jeder gegen jeden …)

Als Vergleich sollte man z.B. Muse-Alben beiziehen (oder auch die Xanadu-Alben, von denen ein paar ja wieder vorliegen) und man sollte natürlich nicht die eh entspannter aufspielenden Westküstenleute (Edwards, Gordon) nehmen sondern z.B. Sonny Stitt, der auf den beiden Cobblestone-Alben ja unheimlich viel Biss zeigt, obwohl auch sie quasi im Luftleeren entstanden – aber eben auf heimischem Boden und wohl mit der Hoffnung (Illusion?), dass sie irgendwie gehört oder eine Rolle spielen würden.

Da müsste ich nochmal in Ruhe darüber nachdenken, aber eine Tendenz lässt sich da wohl schon ausmachen. Es gibt aber gewiss auch Leute (Gordon oder auch Sonny Criss), die man zu dem Zeitpunkt wohl verpflanzen konnte, ohne dass das viel änderte (Gordon auf Steeplechase vs. Gordon auf Black Lion vs. Gordon auf Prestige … da höre ich eher keinen grundlegenden Unterschied … oder dann doch, beim „Homecoming“? Vermutlich hört man es auch da, ev. auch wenn man z.B. die Jams mit Ammons aus der Left Bank mit den Black Lions vergleicht … aber klar, dort hat er mir Drew auch einen kompetenten Begleiter aus der Heimat, der seinerseits wiederum angespornt wird vom stakren Solisten).

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